Entführung am Edlesbergersee: 15 Jahre Haft

Der Edlesbergersee auf Archivbildern der Gemeinde Gutenbrunn. | Foto: Gemeinde Gutenbrunn/Archiv
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GUTENBRUNN/GAMING. Am Montag, 14. Mai 2018, stand jener Mann in Krems vor dem Schöffengericht, der beschuldigt wurde, im Sommer 2017 ein schweres Gewaltverbrechen am Edlesberger See (Gemeinde Gutenbrunn im Bezirk Zwettl) und anschließend in seinem Heimatort Gaming (Bezirk Schreibbs) begangen zu haben.
Ihm wurden die Vergehen der sexuellen Belästigung und der öffentlichen geschlechtlichen Handlungen; das Verbrechen der Freiheitsentziehung; die Verbrechen der geschlechtlichen Nötigung; die Verbrechen der Vergewaltigung; das Verbrechen der Vergewaltigung; die Verbrechen der schweren Nötigung; das Vergehen der Sachbeschädigung zur Last gelegt.

15 Jahre Haft

15 Jahre Haft unter anderem Entführung und Vergewaltigung sowie die Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher – so lautete das noch nicht rechtskräftige Gerichtsurteil.

Rückblick Juli 2017: Mutmaßlicher Vergewaltiger leugnet die Tat

Am Samstag, 29. Juli 2017, ist es in Gutenbrunn nahe dem Edlesbergersee zu einem schweren Gewaltverbrechen gekommen.
Bekannte der jungen Frau haben, nachdem sie nicht vom Baden zurückgekehrt war, Alarm geschlagen. Da der Rucksack am Steg gefunden werden konnte, wurde zunächst ein Badeunfall befürchtet. Eine groß angelegte Suche mit Hubschrauber und Spürhunden blieb jedoch erfolglos.

Entführt und gefesselt

Welches Martyrium die Frau zu dieser Zeit durchmachen musste, konnte niemand ahnen. Sie wurde von einem 45-jährigen Mann, der sich mittlerweile in Haft befindet, vom See entführt, in einem Lieferwagen gefesselt und mehrfach vergewaltigt.
Nach mehreren Stunden Suche konnte sie am Sonntag von ihrem Peiniger befreit werden. „Wir haben sie, sie lebt und ist bei Bewusstsein“ – dieser erste Funkspruch sorgte nach stundenlanger Suche für Erleichterung.
Die junge Frau konnte demnach bereits zum Verbrechen kurz befragt werden. Sie soll jedoch schwer verletzt sein. Der mutmaßliche Täter, ein 45-jähriger Österreicher, wurde am Montagabend in Untersuchungshaft genommen. Am Dienstag, 1. August, waren angeblich Hausdurchsuchungen auf der Suche nach einem möglichen Komplizen erfolgt.

Erste Täter-Details

Am Mittwochvormittag wurden unterdessen erste Täter-Details bekannt. So soll es sich laut KRONEN ZEITUNG um einen Leiharbeiter aus dem Bezirk Scheibbs handeln. Dieser soll am Montagnachmittag an seinem Arbeitsplatz festgenommen worden sein.
Er soll dem Bericht zufolge mit seinem Opfer rund 70 Kilometer durch Niederösterreich zu seinem Wohnhaus gefahren sein und dort die schrecklichen Taten verübt haben.
Die Ermittlungen laufen laut Staatsanwaltschaft Krems weiterhin auf Hochtouren.

Amtsbekannt, 30 Delikte

Die weiterführenden Erhebungen der Exekutive und Staatsanwaltschaft haben am Donnerstag, 3. August 2017, weitere neue Ergebnisse an den Tag gebracht. So soll der mutmaßliche Vergewaltiger, über den mittlerweile U-Haft beantragt worden ist, aufgrund von 30 Delikten amtsbekannt gewesen sein. Um welche Taten es sich dabei genau handelt und ob der Verdächtige bereits einmal in Haft war, wurde zunächst offiziell nicht bekannt.
Laut Medienberichten soll es sich dabei aber um Exhibitionismus und Onanieren vor Schülerinnen handeln.
Unterdessen ging die Hausdurchsuchung laut einem Polizeisprecher auch am Donnerstag mittels Spürhunden weiter. Details über den genauen Tathergang wurden noch nicht bekannt gegeben. Wohl auch aus jenem Hintergrund, dass nach wie vor nicht ausgeschlossen werden kann, dass der 45-Jährige einen Komplizen gehabt haben könnte.

Polizei: Einzeltätertheorie erhärtet sich

Die Polizei gab nach der Vorführung des Verdächtigen vor den Haftrichter an, dass der Beschuldigte im Zuge dieser Vernehmung die Tat geleugnet hätte. Dennoch wurde über ihn die Untersuchungshaft verhängt. Außerdem soll die Polizei mittlerweile von einem Einzeltäter ausgehen. Demnach habe er sein Opfer unter einem Vorwand zu seinem Lieferwagen gelockt, es dort überrumpelt und in eine Kiste gepfercht. Danach soll er 70 Kilometer zu seinem Wohnhaus gefahren und die junge Frau dort die ganze Nacht über misshandelt und vergewaltigt haben. Am Sonntag soll er sie wieder an den See zurückgefahren haben. Er wurde tags darauf an seinem Arbeitsplatz festgenommen.

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