Kampf dem Borkenkäfer, zweiter Teil
Siegfried Zechmeister aus Merkenbrechts äußert sich erneut zu der Problematik. Hier seine Worte.
„Über Jahrhunderte wurde der Wald von den Waldbauern problemlos bewirtschaftet und gepflegt. Jetzt, in der aufgeklärten, von der Wissenschaft bestimmten Zeit, treten für den Fortbestand des Nadelwaldes entscheidende Probleme auf. Wie kam es dazu?
Jahrzehntelang schlug sich im Gipfelbereich der Bäume in den Nebelstaulagen des Waldviertels der Output der großen kalorischen Anlagen des östlichen Donauraumes unseres Landes nieder. Der Eintrag bei Ostwind war manchmal so stark, dass von der abtropfenden Flüssigkeit nicht nur Erdbeersträucher, sondern auch Gras abstarb. Die Lebenskraft der Bäume wurde damit stark geschwächt. Jahrelang wurde befallenes Hackholz im Wald bzw. in der Nähe des Waldes gelagert. Käfer überfliegen bis zu 500 – 600 m problemlos. So wurde der Borkenkäfer im großen Stil ‚gezüchtet‘. Befallenes Holz muss vor dem Ausfliegen der Käfer aus dem Wald entfernt werden. Und das ist bald! Das Entfernen der vom Käfer befallenen, absterbenden Bäume ist hingegen nur eine kosmetische Operation.“
Fangholz sorgfältig aussuchen
„Ab etwa Mitte August des Vorjahres sind die Käfer in ihre Winterquartiere übersiedelt. Gelegte Fangbäume wurden danach im Bereich der Wild nicht mehr angenommen. Die Käfer werden jetzt, zu Beginn der warmen Zeit, aktiv. Beim Fehlen von Fangbäumen, die sie wegen der geringeren Abwehr durch weniger Harz viel lieber befallen, greifen sie lebende Nutzholzbäume an. Fangholz darf nicht befallen sein! Frisches Gipfelholz, stärkere Äste und Durchforstungsabfallholz junger Bäume sind am besten dazu geeignet. 4 – 5 Wochen nach Auftreten der ersten Bohrlöcher ist dieses ausreichend weit aus dem Wald zu entfernen!“
Altes Wissen statt Verordnungen
„Die Forstaufsichtsbehörde hat kläglich versagt. In dieser prekären Situation, in der der Fortbestand der Perle des Waldviertels, nämlich Nadelwald, wirklich auf dem Spiel steht, hätten die Waldbesitzer längst ernsthaft fachlich aufgeklärt werden müssen. Nur mit ausreichend flächendeckender Vorlage von Fangholz kann die Käfermisere in Schach gehalten werden!“
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