Grüne decken Umweltskandal auf

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BEZIRK ZWETTL (bs). Im Jahr 2012 war man noch zuversichtlich die Bahnstrecke Waldhausen-Martinsberg zu revitalisieren. Damals sprachen Vertreter des Waldviertler Kernlandes, Bürgermeister und Gemeinderäte der betroffenen Gemeinden sowie Vertreter der ÖBB davon, die Strecke gemeinsam mit dem Martinsberger Lokalbahnverein mittels Sonderfahrten, Veranstaltungen und vielem mehr – nach dem Vorbild der Waldviertler Schmalspurbahn – nutzen zu wollen. Stattdessen kam es für die Region im Sommer 2014 faustdick: Die Gleise wurden abgetragen und demontiert. Das berichteten die Bezirksblätter Zwettl im September 2015. Diese Arbeiten haben jedoch bis heute mehrere Konsequenzen. So liegen noch immer alte Holzteile, kontaminierte Bahnschwellen, Gummiteile, Metallstücke oder Schrauben entlang der Strecke. "Doch für diesen Sondermüll scheint sich niemand verantwortlich zu fühlen", moniert Andreas Piringer Bezirkssprecher der Grünen Zwettl im Zuge einer Pressekonferenz am 21. September in Zwettl.

Nachnutzung in Schwebe

Hinzu kommt, dass die Trasse im Laufe der Zeit nun zu verwildern beginnt. Dieser Umstand macht eine Nachnutzung natürlich nicht leichter. Laut Piringer sei auch ein mögliches Radweg-Projekt am Widerstand der Gemeinde Waldhausen gescheitert. Diese Behauptung dementiert Waldhausens Bürgermeister Christian Seper gegenüber den Bezirksblättern: "Das stimmt nicht. Wir sind nach wie vor dran, den Grund als Waldviertler Kernland zu erwerben und eine Nachnutzung anzustreben."
Auch Robert Hafner, der Sprecher der Bürgermeister des Waldvierlter Kernlandes, bestätigt im Bezirksblätter-Gespräch: "Wir wollen die Trasse zu einem vernünftigen Preis kaufen und beispielsweise einen Rad- oder Themenweg erstellen. In erster Linie gilt es jetzt jedoch die Verhandlungen zu intensivieren." Angesprochen auf die herumliegenden Bahnschwellen bestätigt Hafner diesen Umstand: "Wir sind hier jedoch bereits aktiv geworden und haben das der Bezirkshauptmannschaft gemeldet. Diese wiederum hat bereits Verwaltungsstrafen ausgesprochen. Wir hoffen, dass der Sondermüll rasch entfernt wird." Welche rechtlichen Möglichkeiten als letzte Konsequenz ausgesprochen werden könnten, sei laut Hafner noch nicht gänzlich geklärt.

Mehr zum Thema: Alte Trasse: Müll statt Touristen

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