Schafzucht-Verband: "Problem-Wölfe jagen!"

Die Bewirtschaftung von unwegsamem Gelände kann nur durch die Schafe erfolgen. | Foto: privat
3Bilder
  • Die Bewirtschaftung von unwegsamem Gelände kann nur durch die Schafe erfolgen.
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Bernhard Schabauer

WALDVIERTEL. Durch die vermehrten Wolfsrisse im Waldviertel, aber auch im angrenzenden Mühlviertel, wurden in der letzten Zeit viele Schafbauern geschädigt und die Tiere mussten qualvoll umkommen. Als nach dem Wild hauptbetroffene Tiersparte kann und will der Nö. Landeszuchtverband für Schafe und Ziegen diesen Geschehen nicht länger tatenlos zusehen und fordert daher, wie von Obmann Eduard Köck in den letzten Tagen bekannt gegeben, die Bejagung von Problemwölfen.
"Besonders betroffen macht mich, wenn über anonyme Nachrichten, verbreitet über soziale Medien, die betroffenen Tierhalter auch noch bedroht werden. Ich hoffe daher, das auch die Wolfsbefürworter den Mut aufbringen ihre Identität preiszugeben. Ja, und es gibt eben bei dieser Problematik verschiedene Sichtweisen und jeder sieht etwas anderes", so Hörth.

Wolfsübergriffe aus Sicht der Schafhaltung

"Wir stehen erst am Anfang der Rudelbildungen und damit vor vermehrten Übergriffen auf Wild- und Nutztiere. Der Populationszuwachs im geschützten Bereich (FFH Richtlinie) liegt in Deutschland bei 30 Prozent jährlich. Das heißt, bei einer ungeregelten Ausbreitung der Population, haben wir in einigen Jahren die derzeitige Problematik wie im Waldviertel in ganz Österreich", erklärt Hörth.
"Der Herdenschutz ist sehr teuer und birgt viele andere Gefahren für Wildtiere durch verhedern im Elektronetzzaun und Übergriffe auf Spaziergänger und Wanderer durch Herdenschutzhunde in sich. Die Kosten des Herdenschutzes übersteigen auf jeden Fall den Rohertrag aus der Schafhaltung. Niemand ist gewillt diese Kosten zu tragen. Auch, die sich rühmenden Wolfsbefürworter haben kein Spendenkonto für die Schutzmaßnahmen eingerichtet bzw. stellen Mittel zu Verfügung", moniert der Geschäftsführer.
"Die Entschädigungen für die gerissenen Tiere sind in Österreich nicht einheitlich und gehen oftmals am wahren Schadensausmaß vorbei (indirekte Schäden). Aus topografischen Gründen ist ein wirksamer Schutzzaun nur unter massiven Eingriffen in die Naturlandschaft möglich (siehe Foto)."

Lösungsansätze

Hörth fordert die Bejagung von koppelfixierten Wölfen, die sich auf Nutztiere spezialisieren, den Aufbau der natürlichen Scheu des Wolfes vor den Menschen durch Abschüsse,
transparente Entschädigungszahlungen für direkte und indirekte Schäden am Tier, Abgeltung jeglicher zusätzlicher Schutzmaßnahmen, Gründung einer Arbeitsgruppe Raubtierschutz in den betroffenen Regionen, um seitens der Nutztierhalter Strategien und Forderungen zu entwickeln oder Einbindung der Tourismusbranche.

Krisengespräche

Aus aktuellem Anlass hat der Sprecher der Region Waldviertler Hochland, Bürgermeister Maximilian Igelsböck, die Bürgermeisterkollegen und einige Verantwortungsträger betroffener Gemeinden zu einem Krisengespräch eingeladen. Die Attacken der Wölfe stellen nicht nur für die Landwirte ein großes Problem in der Weidewirtschaft dar, sondern bereiten der gesamten Bevölkerung große Verunsicherung und Sorge. Die zunehmende Wolfspopulation lässt verheerende Auswirkungen auf die Region erahnen. Von wirtschaftlichen Einbußen in der Landwirtschaft bis zu kaum mehr möglicher Erholungs- und Freizeitnutzung unserer Region reichen die Problemfelder. Die Bürgermeister bereiten entsprechende Resolutionen in ihren Gemeinderatsgremien vor und fordern ein wirkungsvolles Wolfsmanagement. „Wir fordern sinnvolle und wirkungsvolle Maßnahmen von der Politik, oder müssen wir warten, bis Haustiere oder gar ein Mensch zu Schaden kommt?“, formuliert Igelsböck stellvertretend für die Bürgermeisterkollegen.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:00

Wassermann – Glückskind des Monats
So wird das Horoskop im April

Alle zwölf Sternzeichen sind schon gespannt, was Astrologe Wilfried Weilandt zu berichten hat. Wie der April wird, wollt ihr wissen? Werft einfach einen Blick ins aktuelle Horoskop! ÖSTERREICH. Der April macht, was er will, das sagt uns schon der Volksmund. Damit es aber nicht ganz so turbulent wird, schauen Astrologe Wilfried Weilandt und Moderatorin Sandra Schütz wieder in die Sterne. Und so viel sei vorweg verraten: Der Wassermann ist das Glückskind des Monats, tapfer müssen hingegen die...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.