TÜPL wird zu Drohnen-Zentrum
Mit über zweijähriger Verspätung sollen Anfang 2015 sechs Drohnen in Allentsteig stationiert werden.
ALLENTSTEIG (bs). Die aktuelle Kasernen-Schließungswelle sowie der Sparkurs im Österreichischen Bundesheer haben die Bezirksblätter Zwettl veranlasst über den Tellerrand hinauszuschauen und mögliche Zukunftsszenarien aufzuzeichnen.
Horner nach Allentsteig
Seit Bekanntwerden der Schließungspläne der Bundesheer-Kaserne in Horn laufen, vor allem schwarze, Politiker aber auch Wirtschaftstreibende Sturm. Sie befürchten einen großen Personen- und Wertverlust für die Region Horn und das Waldviertel insgesamt.
Oberst Zach, vom Truppenübungsplatz Allentsteig, gibt ersten Gerüchten, wonach ein Großteil der Bediensteten aus Horn in Allentsteig Unterschlupf finden könnten, neue Nahrung: "Nicht bestätigte Schätzungen sprechen davon, dass ein Großteil der Bediensteten von Horn, wenn sie wegmüssten, nach Allentsteig wollen." Zachs vorsichtige Ausdrucksweise ist darauf zurückzuführen, dass es noch Beratungen über die Schließungspläne geben werde und die Kaserne in Horn noch nicht fix zusperren müsse.
Plan gegen Abwanderung
"Im Falle einer Schließung von Horn wird wahrscheinlich die Liechtensteinkaserne am Truppenübungsplatz Allentsteig durch Personal aus Horn verstärkt werden, da diese bereits jetzt zu einem Truppenkörper zusammengehören", erklärt Zach. "Die Garnison Allentsteig freut sich natürlich über jeden zusätzlichen Arbeitsplatz, weil man damit auch Familien im Waldviertel halten kann und somit der Abwanderung entgegenwirkt", hofft Zach.
Drohnen für Allentsteig
Bereits Ende 2013 hätte der Truppenübungsplatz Allentsteig zum Drohnen-Zentrum werden sollen. Aufgrund von Verzögerungen von rund zwei Jahren lässt die Auslieferung weiter auf sich warten. Dennoch soll es Anfang 2015 mit der Überstellung der unbemannten Flugkörper klappen. "Die Drohnen werden jetzt in der Einführungsphase der Heerestruppenschule für einen Erprobungszeitraum zugewiesen. Bis Februar 2016 wird die Einschulung der Bediensteten, die als Drohnenführer vorgesehen sind, stattfinden. Erst nach dieser Phase wird es zu einer Auslieferung an die Truppe der Liechtensteinkaserne kommen", erklärt Zach dazu.
"Drohnen sind ein Aufklärungsmittel, vor allem zum Schutz der eigenen Soldaten und um ein frühzeitigeres, genaueres Bild einer Bedrohung zu erhalten. Diese Geräte können weitreichend eingesetzt werden, um Aggressionen früher zu erkennen, ohne dass man Soldaten frühzeitig einer Gefährdung aussetzt", so Zach abschließend.
Zur Sache:
Die "Aufklärungsdrohnensysteme mit kurzer Reichweite – Mini-UAS" haben ein Gewicht von 8,5 Kilogramm, eine Spannweite von 3,6 Meter, erreichen eine maximale Flughöhe von 20 Kilometer und können über eine maximale Flugdauer von 90 Minuten eingesetzt werden.
Es werden insgesamt sechs tag- und nachtsichtfähige, durch zwei Personen tragbare, Mini-UAS Systeme beschafft. Jedes System besteht aus drei Flugkörpern UAV (Unmanned Aerial Vehicle), einer kombinierten Tag-/Nacht-Sensorik sowie zwei Bodenkontrollstationen (Notebook mit Steuereinheit oder Controller).
Insgesamt sollen 16 Personen mit dem Umgang vertraut gemacht werden.
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