Ab dem 9. Oktober arbeiten Frauen in Niederösterreich 84 Tage gratis

Franz Steindl, Doris Hofmann, Monika Gründler, Sandra Auer, Ingrid Enengl, Ingrid Sinhuber | Foto: ÖGB
  • Franz Steindl, Doris Hofmann, Monika Gründler, Sandra Auer, Ingrid Enengl, Ingrid Sinhuber
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ZWETTL. 22,9% Prozent beträgt der durchschnittliche Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern in Niederösterreich – bei Vollzeitarbeit! Das bedeutet, dass ein Mann schon am 9.Oktober so viel verdient hat, wie eine Frau in einem ganzen Jahr.

In Zahlen ausgedrückt, sind das im Schnitt um 11.500 Euro weniger Verdienst. Im Vergleich zu 2015 hat sich die Einkommensschere in Niederösterreich um EINEN Tage geschlossen, ein beschämendes Zeugnis für Niederösterreich. 
Behalten wir dieses Tempo bei, werden unsere Urenkelinnen in 84 Jahren vielleicht gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit erreicht haben.

Für ÖGB NÖ Frauen Landessekretärin Elisabeth Preus und die Regionalfrauenvorsitzende Doris Hofmann spielen dabei vor allem zwei Faktoren eine Rolle.

Teilzeit ist ein Mitgrund

Der hohe Anteil an Teilzeitbeschäftigung und die oftmals fehlenden ganztägigen Kinderbetreuungsplätze. „Das eine bedingt das andere. Ohne ganztägige Kinderbetreuung kann man nicht Vollzeit arbeiten.“, so Preus. Wichtig wäre daher, dass die Anzahl der Krippenplätze ausgebaut wird und dass der Besuch eines ganztägigen Kindergartens kostenfrei wird.

„Wir werden uns nicht entmutigen lassen, weil sich die Lohnlücke in den vergangenen Jahren nur minimal gesenkt hat. Auf Gesetzes-, Kollektivvertrags- und Betriebsebene werden wir auch weiterhin für Einkommensgerechtigkeit kämpfen.“, betonen Preus und Hofmann. Dazu brauche es eine bessere Bezahlung in Branchen, in denen viele Frauen tätig sind. Die in diesem Jahr wirksam gewordene Steuerreform hat zwar vielen Frauen geholfen, dennoch können Steuern strukturelle Ungerechtigkeiten nicht gänzlich ausgleichen.

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