Netz NÖ geht inaktiven Erdgasanschlüssen nach
Brief etwa für Wärmepumpen-Nutzer gegenstandslos
BEZIRK ZWETTL. Rund 1.100 Haushalte im Bezirk Zwettl erhalten in diesen Tagen Post von ihrem Netzbetreiber, der Netz Niederösterreich GmbH, einer 100%-Tochter der EVN. Angeschrieben werden Kunden mit inaktiven Hausanschlüssen oder jene Kunden, bei denen die Gasleitung direkt vor der Haustüre liegt. Diese bekommen nun 1.000 Euro Förderung von Netz NÖ, wenn sie sich für die Aktivierung oder für die Errichtung eines Gas-Netzanschluss entscheiden. „Erdgas ist nach wie vor ein sehr kostengünstiger und komfortabler Energieträger“, erklärt Netz NÖ Sprecher Stefan Zach. Der Netzbetreiber möchte mit diesem Testprojekt die Anzahl der ineffizienten Heizsysteme, wie Öl- oder alten Stromdirektheizungen minimieren.
"Verdichtungsaktion"
Aufgrund mangelnder Daten kann es auch passieren, dass Kunden mit einem umweltfreundlichen Heizsystem, wie zum Beispiel einer Wärmepumpe, das Schreiben empfangen: „Für diese Fälle müssen wir uns entschuldigen. Hier kann unser Brief als gegenstandslos betrachtet werden. Wir wissen leider nur, wenn ein Kunde nicht mit Erdgas heizt, aber nicht mit welcher Alternative“, so Zach.
Auch auf die Kritik, dass der Netzbetreiber in Zeiten der erneuerbaren Energien Erdgas forciert, hat der Unternehmenssprecher eine Antwort: „Natürlich ist die Energiezukunft auch bei uns erneuerbar. Aber bis es soweit ist, fließt noch viel Wasser den Berg hinunter. Bis dahin brauchen wir im Sinne der Versorgungssicherheit Erdgas als Brückentechnologie.“ Außerdem werde im Rahmen des Projektes nicht in den Ausbau der Netzinfrastruktur investiert. Vielmehr handelt es sich um eine „Verdichtungsaktion“. Angesprochen werden ausschließlich Kunden, die einen inaktiven Hausanschluss haben oder direkt an einer Leitung bauen oder wohnen.
Günstigerer Netztarif
Von einem dichteren Gasnetz profitieren die Endkunden. „Je mehr Kunden von einem Netz versorgt werden, desto günstiger ist der Netztarif“, so Zach. „Mit der Verdichtungsaktion möchten wir die vorhandene Infrastruktur bestmöglich nutzen und auch langfristig die Leistbarkeit von Erdgas für unsere Kunden gewährleisten.“
Ein Blick in die Zukunft zeigt aber, dass auch das Gasnetz laufend „grüner“ wird. So verfolgt die EVN derzeit Projekte, bei denen überschüssiger Strom aus Wind- oder Sonnenkraft in Gas umgewandelt und so besser speicherbar gemacht wird.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.