Mit der Bahn von Jennersdorf nach Wien in 150 Minuten
Ab Dezember soll die Fahrzeit um eine Stunde kürzer sein.
Bahnkunden aus dem südlichsten Teil des Burgenlandes könnten sich bald einen großen Teil ihrer Fahrzeit ersparen. Die Raaber Bahn plant eine Schnellverbindung von St. Gotthard über ungarisches Gebiet, die die Fahrzeit von Jennersdorf nach Wien um gut eine Stunde verringern würde.
"Es schaut gut aus, dass diese Schnellverbindung ab dem Fahrplanwechsel im Dezember probeweise eingeführt wird", berichtet der burgenländische Verkehrskoordinator Peter Zinggl.
Die Verbindung soll von St. Gotthard über Körmend, Steinamanger und Ödenburg nach Wien führen. Ob auch eine Anbindung nach Eisenstadt eingebaut wird, sei derzeit noch offen, so Zinggl.
Die Fahrzeit von Jennersdorf nach Wien soll sich damit auf zweieinhalb Stunden reduzieren. Derzeit braucht der Zug fahrplanmäßig rund dreieinhalb Stunden.
Fahrgäste aus dem Bezirk Jennersdorf sollen entweder eine gute Umsteigemöglichkeit in St. Gotthard haben oder - wenn sie mit dem Auto dorthin fahren - Park-and-Ride-Anlagen benützen können.
„Wir ziehen an einem Strang mit den Verantwortlichen der Raaber Bahn und der ungarischen Regierung", berichtete Landeshauptmann Hans Niessl nach einem Gespräch mit Raaberbahn-Generaldirektor Szilárd Kövesdi.
Bereits von seinen Gesprächen mit der ungarischen Regierung im Feber hatte Niessl das gemeinsame Bekenntnis zum Bahnausbau mitgebracht.
Eine zentrale Rolle spielt dabei auch die geplante Elektrifizierung der Bahnstrecke von Jennersdorf nach Steinamanger. "Dafür wollen wir gemeinsam EU-Mittel anzapfen", so Niessl. Dafür werde mit bis zu 10 Millionen Euro Kosten gerechnet.
Die Elektrifizierung in Richtung Graz dürfte hingegen noch etwas auf sich warten lassen. "Die ÖBB hat zwar das Projekt in ihrer Prioritätenreihung nicht vorne, hat aber zugesagt, es bis spätestens 2025 zu verwirklichen", fasst Zinggl den aktuellen Informationsstand zusammen. Es sei jedenfalls das Ziel des Burgenlandes, die Elektrifizierung in der kommenden EU-Förderperiode "unterzubringen".
Gleiches gilt für die Bahnstrecke von Steinamanger über Oberwart nach Friedberg. "Die Neuerrichtung nach Ungarn ist nur mit tatkräftiger Unterstützung der EU möglich", so Niessl. Der Personenverkehr von Oberwart nach Friedberg war erst 2011 eingestellt worden.
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