Drei neue Steine der Erinnerung in Döbling

- Iglaseegasse 22 - hier wurde ein Stein für Hugo und Amalie Rechnitzer gesetzt. Bezirksrat Sepp Stranig bei seiner Ansprache
- hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick
Jetzt gibt es im Bezirk fünf dieser kleinen Gedenksteine, die in den Boden eingelassen sind und an WienerInnen erinnern, die vom NS-Regime vertrieben und ermordet wurden.
DÖBLING. „Bisher haben wir in 15 Bezirken und an über 300 Orten in Wien Steine der Erinnerung gesetzt. In Summe haben wir damit über 1000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern ein Denkmal gesetzt und ihnen ihren Namen zurückgegeben“, sagte Ben David-Hindler vom Verein „Steine der Erinnerung“. Das Projekt „Steine der Erinnerung“ ist seit 2005 in Wien aktiv. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Opfern der nationalsozialistischen Konzentrationslager dort zu gedenken, wo sie zuletzt gewohnt haben oder gewaltsam abtransportiert wurden. Auf den schlichten Messingtafeln sind die Namen und eine Kurzbeschreibung ihrer Schicksale eingraviert. Unterstützt wird das Projekt von der Stadt, dem Nationalfonds, privaten Spendern und privaten Patenschaften.
Feierlicher Rundgang der Erinnerung
Gleich an drei Stellen wurden im Herbst Steine gesetzt: Vor dem Haus Iglaseegasse 22 für das Ehepaar Rechnitzer, in der Gebhardtgasse 3 für das Ehepaar Auer und an der Hohen Warte 32, wo eine Wandtafel für das Israelitische Blindeninstitut angebracht wurde. Gemeinsam mit Angehörigen, die aus Australien, den USA und aus England angereist waren, wurden die drei Stationen von Elisabeth Ben-David Hindler, Bezirksrat Sepp Strang, Judith Adler und Oberst Johann Gelob feierlich eröffnet. Den besinnlichen musikalischen Rahmen gestaltete Martin Auer, der in der Gebhadtgasse 3 seiner Großeltern, Ernestine und Robert Auer gedachte: "Kurz nach dem Anschluss 1938 wurde die Wohnung meiner Großeltern arisiert, sie mussten bis zu ihrer Deportation nach theresienstadt noch viermal die Wohnung wechseln. 1941 konnten sie noch Schiffskarten kaufen, doch es war bereits zu spät. Sie wurden im September 1942 in Treblinka ermordet." Berührend: Der letzte Brief der Großeltern aus dem August 1942. Er beginnt mit den Worten... voraussichtlich werden wir Wien bald verlassen...um dann doch zu zweifeln...es ist unsicher, ob wir Euch noch jemals sehen werden...
Auf der Hohen warte 32 wurde der Opfer am Israelitischen Blindeninstitut gedacht, das in der NS-Zeit als Sammellager für alte und behinderte jüdische Menschen diente. Es wurde im Juli 1942 aufgelöst und die Mehrzahl der Menschen wurden in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Stellvertretend für die vielen Opfer wurden für Mina Hübler, Dr. Simon Lewit und Jeanette Beer Steine der Erinnerung gesetzt. Heute ist an dieser Adresse das Bezirkspolizeikommissariat Döbling untergebracht.
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