Schussopfer spricht über Halloween-Tat

- Zwei Wochen nach dem Schuss hat Caroline Bredlinger noch immer Schmerzen.
- Foto: Fasching
- hochgeladen von Hannes Gsellmann
Caroline Bredlinger und ihre Mutter sprachen mit den Bezirksblättern über die Vorfälle zu Halloween.
EISENSTADT. „Ich wollte bei einer Freundin übernachten, mit anderen Freunden waren wir zu Fuß unterwegs Richtung Müllendorf. Plötzlich hörte ich einen Knall und spürte einen Schmerz im Gesäß, der sich bis in den Fuß zog”, erzählt die 13-jährige Laufteam Burgenland-Athletin Caroline Bredlinger. Caroline wurde aus rund 30 Meter Entfernung mitten im Ortsgebiet mit einem Repetiergewehr angeschossen.
Dass der Täter die Gruppe Jugendlicher nicht sah, hält ihre Mutter Ursula Bredlinger für unwahrscheinlich: „Dort ist es beleuchtet und die Kinder hatten Leuchtstäbe.“
Nur Millimeter fehlten
Rund zwanzig Minuten lag Caroline am Straßenrand, ihre Freunde versuchten ergebnislos, ein Auto anzuhalten und um Hilfe zu bitten. Zu diesem Zeitpunkt dachte man noch, ein Kracher wäre Auslöser der Aktion gewesen. Freunde von Caroline berichteten, mehrmals einen Knall gehört zu haben. Auch ihre Mutter konnte ihr nicht auf die Beine helfen. Der Krankenwagen musste sie ins Krankenhaus bringen. Erst dort wurde eine Schussverletzung festgestellt. „Irgendwie war es auch Glück im Unglück, das Projektil hat größere Gefäße nur knapp verfehlt”, erzählt Ursula Bredlinger.
„Nur ein Milimeter daneben, und es wäre ganz anders ausgegangen.” Caroline Bredlinger
„Wer tut so etwas?”
Nach fünf Tagen Infusionen von Schmerzmitteln und Antibiotika durfte Caroline das Krankenhaus wieder verlassen, verheilt sind die Wunden zwei Wochen nach den Schüssen jedoch noch nicht. „Vor allem abends habe ich noch Schmerzen”, erzählt Caroline.
Mutter und Tochter sind fassungslos über den Vorfall. „Der Schütze muss gesehen haben, dass Caroline angeschossen am Straßenrand liegt. Was für Menschen tun so etwas?”, so die bestürzte Mutter.
„Diesem Menschen würde ich gerne einige Fragen stellen.” Ursula Bredlinger
Angst bleibt
Mittlerweile hat sich der mutmaßliche Täter mittels Anwaltsbrief bei Caroline entschuldigt und spricht von einem tragischen Unfall. „Eine Entschuldigung finde ich lächerlich, das macht nichts wieder gut”, kann Caroline dem wenig abgewinnen.
Wann die Läuferin wieder zu trainieren beginnen kann, ob die Schmerzen wieder vergehen, kann noch nicht gesagt werden. Neben körperlichen Wunden muss die 13-Jährige diesen Vorfall aber auch geistig verarbeiten. „Wenn es dunkel ist, habe ich schon Angst draußen”, hinterließ der Vorfall bei Caroline Spuren. Demnächst steht die Haftprüfung des mutmaßlichen Täters an. „Wenn der wieder rauskommt, gehe ich nicht mehr auf die Straße”, macht Caroline dieses prägende Ereignis zu schaffen.
Das ist passiert
Caroline Bredlinger war zu Halloween gemeinsam mit Freunden unterwegs von Großhöflein nach Müllendorf, als sie das Projektil eines Schusses aus rund 30 Meter Entfernung im Hüftbereich traf. Der mutmaßliche Täter, ein 32-jähriger Oberpullendorfer, bestreitet die Absicht der Tat.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.