FPÖ kritisiert das Asylheim

Bürglkopf | Foto: picasaweb.google.com
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Angefragt – unbeantwortet: FPÖ-NR Carmen Gartelgruber kritisiert die Innenministerin in Zusammenhang mit dem Asylheim Bürglkopf.

FIEBERBRUNN/WIEN (niko). Seit 1993 hat das Land Tirol ehemalige Arbeiterunterkünfte der Magnesitwerke Hochfilzen am Bürglkopf zur Unterbringung von Flüchtlingen und Asylwerbern angemietet (auf 1.500 m Seehöhe, 6 km von Fieberbrunn entfernt). Die Tiroler FPÖ-Abgeordnete kritisiert hohe laufende Kosten für das Heim (Anfahrtsweg, Straßenerhaltung, Schneeräumung, Schülertransport, Heizmittelverbrauch etc.).

Die Kosten für die Errichtung bzw. Sanierung, Adaptierung und Ausstattung des Heims durch die Landesbaudirektion (2003 bis 2005) betrug netto 491.020,63 €.

„Im Gegensatz zu den anderen Tiroler Asylheimen wird das Heim Bürglkopf nicht als Selbstversorgungsheim geführt, d. h. der Lebensmitteleinkauf und die Zubereitung der Mahlzeiten werden ebenso wenig wie die Reinigungsarbeiten von den Asylwerbern selbst besorgt, wie das sonst üblich ist“, zeigt Gartelgruber auf.

Sie richtete daher eine parlamentarische Anfrage an Innenministerin Fekter, in der sie Informationen einforderte – über die Zahl der Asylwerber und Kinder, Transporte, Alkoholverbot und andere Detail-Fragen.

„Die Beantwortung dieser Fragen fällt nicht in den Vollzugsbereich des Bundesministeriums für Inneres“, hieß es lapidar in der Anfragebeantwortung.

„Mir ist durchaus bewusst, dass die Flüchtlingsbetreuung in der Hauptsache den Bundesländern obliegt. Dennoch besteht eine übergeordnete Kompetenz des Bundes zur Gesetzgebung und Vollziehung im Asylwesen, und zwar dem Innenministerium zugeordnet“, klärt die FP-Abgeordnete auf.

„Dass Frau Ministerin nicht eine einzige der acht Fragen beantwortet hat, ist eine Ungeheuerlichkeit. Frau Fekter stellt in Asylfragen einerseits den Tirolern die Rute ins Fenster, reagiert aber andererseits, wenn es um konkrete Fragen zu Asylheimen wie jenem in Fieberbrunn geht, mit Desinteresse bzw. bewusstem Schweigen. Diese Ignoranz ist mehr als bedenklich.“

Man werde sich nun an das Land Tirol wenden, um Antworten zu bekommen.

Auch die grüne LA Christine Baur ist nicht voll einverstanden mit dem Standort des Heims – aber nicht der Kosten wegen. „Es ist die Lage selbst, die uns stört“, betont Baur, denn Menschen mit traumatischen Erfahrungen bräuchten vor allem professionelle psychologische Hilfe und ein sicheres soziales Umfeld.“

Zwar bemühen sich BetreuerInnen und Verantwortliche am Bürglkopf sehr. „Aber was ist, wenn jemand einen Arzt braucht? Wie schwierig ist es für die Kinder, in die Schule zu kommen? Und was ist, wenn jemand dringend auf Rechtsberatung angewiesen ist?“, stellt Baur jene Fragen, die den Grünen Sorgen bereiten.

Das Heim in Fieberbrunn wird von Hilde Haselsberger geführt (wir berichteten mehrmals).

Bürglkopf | Foto: picasaweb.google.com
Carmen Gartlgruber | Foto: FPÖ
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