Speedrunners.at Seminar Wochenende: „Couch Potato“? - weit entfernt!

- Giacomo mit Frauerl © Die Wiener Lichtbildmanufaktur
- hochgeladen von Markus Gerstl
Ich heiße Giacomo bin 21 Monate alt und ein Briard. Wenn wir ins Auto steigen weiß ich: wo immer wir hinfahren, schön brav sein und gemütlich schlafen, weil meist steigen wir aus und es geht nur um mich. Wir sind: mein Juniorfrauerl Joanna, mein Frauerl Michaela und ich.
Diesmal kam ein Wochenende im Hotel DasEisenberg, eingebettet in die wunderschöne Landschaft des Südburgenlands, auf mich zu. Das hundefreundliche Hotel hat ein Haupthaus, nicht weit davon entfernt das „Romantikstadl“ – ein Zimmer in einem 100 Jahre alten Holzriegelhaus, mitten in der Natur. Für mich perfekt, weil ich ein „Rabauke“ bin, wenn mir fremde Leute zu Nahe sind. So bin ich gleich draußen und kann mich stressfrei auf Wiese, Wald, Spiel und Spaß freuen.
Diesmal war nur alles anders. Plötzlich war mein Frauerl in der „Menschenschule“, statt ich in der Hundeschule. Während ich gemütlich den Tag mit meiner Spielkameradin Joanna verbrachte lernte mein Frauerl beim Speedrunners Seminar alles rund um Canicross. Von der Vorbereitung für mich vor dem Laufen, über die Unterschiede des Laufgeschirrs für den Hund und Laufgurt für Frauerl oder Herrl, bis zu den richtigen Laufschuhen, weil sie ja keine tollen Pfoten hat, wie ich.
Canicross bisschen Laufen mit dem Hund? Weit gefehlt, eine Sportart, wo es doch viel zu beachten gibt! Die Theorie war, bis auf eine Mittagspause von 2 Stunden, samstags vollgepackt mit spannenden Themen. Canicross wurde vom Hundeschlittenrennen abgeleitet und ist somit eine Art Zughundesport. Mensch und Hund sind dabei über das Brustgeschirr mit dem Bauchgurt und der Jöringleine mit Rückdämpfer verbunden. Der Vierbeiner darf seinen Besitzer auch ziehen, was vor allem für Sporteinsteiger von großem Vorteil ist.
Was bringt mir und meinem Hund Canicross?
● Teamarbeit vereint und stärkt die Bindung
● Sport aber kein Leistungsdruck
● Erziehung kommt nicht zu kurz. Der Hund passt sich der Geschwindigkeit seines Menschens an und lernt auf Richtungsanweisungen zu reagieren
● Für fast alle Rassen geeignet – Groß und Klein
● Ein starker Hund unterstützt den Hundemensch beim gemeinsamen Lauf
● Gut geeignet für HD gefährdete Rassen (Retriever, Bernhardiner, Schäferhund,…). Durch das kontrollierte ziehen wird die Muskulatur des Hundes gekräftigt.
Auch der Spaß in der Teilnehmergruppe von 8 Hundebesitzer/innen blieb nicht zu kurz und so manches Themengebiet regte zu neuem Wissen, Erfahrungsaustausch und Aha-Effekten an. Die Gruppe war mit 3 von 8 Teilnehmern auch medizinisch gut vertreten. 3 Tierärzte/innen interessierten sich für den Sport mit Hund. Ursprünglich war der Sport ja auch durch französische Tierärzte empfohlen und entstanden, hörten wir im Seminar.
Vorgetragen wurde der theoretische Teil von Markus Gerstl, der die Vielfalt des Sports sehr authentisch näherbrachte und vor allem nicht einfach monoton vorgetragen, sondern sehr lebhaft mit viel Eigenerfahrung und persönlichen Erlebniserzählungen. Sein Co-Moderator Finn trug zwischendurch zu amüsanter Unterhaltung bei und lockerte den „Schulalltag“, den wir alle nicht mehr gewohnt sind mit langem sitzen und aufmerksam zuhören, auf. Auch andere Hunde der Teilnehmer/innen waren wahre „Schmunzelmonster“ und mittendrin im Seminar. Es ging aber nicht nur um die Hundesportart Canicross. „Barfen“ war in einem Nebenvortrag von Cornelia Ostertag fachkundig erklärt und sehr sympathisch vorgetragen. Cornelia betreibt ein Hundefachgeschäft im nahegelegenen Jennersdorf und war auch beim Seminar mit einer kleinen Shopauswahl vertreten.
*Achtung, Gefährlichkeitsfaktor 10*: ungebremstes Einkaufsverhalten, vor allem für Spielzeug vorprogrammiert, durch Cornelias Service einer Bankomatkassa – aber wir Teilnehmer/innen konnten ja sonst nicht mitmachen beim sonst üblichen samstags shoppen :-)
Sonntags ging es dann praktisch los: sonntägliches Langschläferverhalten adé! - um 7:00 ging es los und Markus führte uns in den Wald mit allen Hunden. Ob Canicross oder mit dem Bike - die Hunde sprinteten vor Vergnügen los – „nur fliegen kann der Hund nicht“ der Spruch bekommt eine ganz neue Bedeutung, wenn man so hinten nach und mit dem Hund läuft :-)
Leckerlies für die Hunde wurden vom Hundefeinkostladen gesponsert, DasEisenberg stellte Block, Kugelschreiber und das Hundemagazin Crayzy4dogs für alle Seminarteilnehmer zur Verfügung. Und: das Auto kann jetzt mit einem SpeedRunners.at Aufkleber beklebt werden.
Zum Abschluss bekam jeder eine liebevoll gestaltete Urkunde von Markus Gerstl mit Namen des Hundes und seinem Hundemensch über die Teilnahme des gemeinsam absolvierten Seminars. Die Stars des Wochenendes? Ganz klar die Hunde, die super viel Spaß hatten an der richtigen Ausführung des Sports. Fraulis Waden und Oberschenkel heute?…. naja, das wäre dann der Bericht zur anderen Seite der Medaille :-)
Ich hatte den Eindruck, dass jeder der Teilnehmer/innen begeistert war von der Idee und Umsetzung von SpeedRunners und man versteht mit dem Seminarbesuch die Intention, dass SpeedRunners nicht heißt, dass alle Hundeteams zwingend furchtbar schnell und Spitzensportler sein müssen.
Markus Gerstl versucht gelungen den Sport jedem Interessierten näher zu bringen - ohne Vereinsverpflichtung, Zwang oder jeglichem wirtschaftlichen Interesse - einfach für die Auslastung und Freude an der Bewegung von Hund und Mensch und für den richtigen Zugang zum Hundesport Canicross.
Wie war mein Wochenende?
…bellte mich meine Hundefreundin sonntags nachmittags an…
DasEisenberg bekommt von mir 10 „Wohlfühlwuffs“ und volle Punkteanzahl
SpeedRunners.at bekommt von mir auch 10 „Wohlfühlwuffs“ und gerne steige ich wieder brav ins Auto, wenn am Ende eine SpeedRunners
Veranstaltung auf mich wartet.
tolles Hundewochenende mit Canicross, DANKE… äh… Wuff!
Text: Paulhart Michaela
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