Gratis-Obst für Klagenfurt

- Matthias Köchl initiierte die Aktion "Essbares Klagenfurt", die kostenloses Obst liefern soll
- hochgeladen von Peter Lindner
Bald soll jeder in Klagenfurt von öffentlich zugänglichen Obstpflanzen ernten können.
INNENSTADT. Man kennt die Vorstellungen vom Schlaraffenland: Reich behangene Zweige von Obstbäumen warten an jeder Ecke nur darauf, von Hungrigen abgeerntet zu werden. So in der Art muss sich das wohl auch Grüne-Gemeinderat Matthias Köchl vorgestellt haben, als er mit seinen Gemeinderatskollegen einen Antrag diskutierte. Der Antrag in aller Kürze: Das Stadtgartenamt soll in Zukunft darauf achten, auf öffentlichen Flächen Pflanzen einzusetzen, die Früchte tragen; "Himbeerstauden statt Buchsbaum, Ribisel statt Thujenhecken, Apfel- und Birnbäume statt Platanen", wie es im Antrag heißt.
Soziale Komponente
Als Initiator des Antrages erntete Köchl breite Zustimmung - Gemeinderäte aller Parteien unterstützten den Antrag, vor Kurzem wurde er auch im dafür zuständigen Ausschuss behandelt. "Wenn wir diese Idee umsetzen, dann können wir uns österreichweit einen Namen machen!", sagt Köchl. Neben der Idee, dass die Bäume und Sträucher Gratis-Obst für Spaziergänger liefern sollen, kommt in seinen Vorstellungen auch die soziale Komponente hinzu: "Sozial benachteiligte Leute könnten sich hier ihr Obst ernten."
Kosten "überschaubar"
Für die Anfangszeit kann sich Köchl vorstellen, die Bereiche auszuschildern, in denen gratis geerntet werden darf. "Das ist vielleicht notwendig, um die Leute zu ermuntern, zuzugreifen. Denn ich denke, anfangs wird es schon eine gewisse Scheu geben, einfach etwas von den Bäumen zu nehmen", glaubt Köchl.
Was die Kosten angeht, rechnet der Gemeinderat nicht mit hohen Summen, die durch dieses Projekt auf die Stadt zukommen werden. "Jedes Jahr werden in den Stadtparks neue Pflanzen gesetzt. Der einzige Unterschied wird sein, dass das Stadtgartenamt vermehrt Bäume und Sträucher mit essbaren Früchten pflanzen wird."
Mehraufwand?
Ein Mehraufwand könnte "Essbares Klagenfurt" aber trotzdem für das Stadtgartenamt bedeuten: Etwa dann, wenn das Fallobst beseitigt werden muss. Auch, wie mit Beschädigungen der Pflanzen beim Ernten umgegangen wird, muss erst geklärt werden.
Dem Vernehmen nach wird das Stadtgartenamt demnächst damit beginnen, Nussbäume anzusetzen. "Es freut mich, dass dieses Projekt jetzt angegangen wird. Ich bin selbst schon sehr gespannt, wie es angenommen wird", so Köchl.
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