Muskeln sind nicht nur Männersache

- Im Gespräch mit Magdalena Egger: Bodybuilderin Caroline Wang erzählt über ihr Leben als Sportlerin
- hochgeladen von Magdalena Egger
Von Klischees haltet die 34-jährige Klagenfurterin nichts. Miss Physique und Vizeweltmeisterin im Bodybuilding Caroline Wang erzählt über Karriere, Ernährung,
Tiefpunkte und ihre Freundin.
Die WOCHE traf Caroline Wang zum "Gespräch im Park".
WOCHE: Wie sind Sie zum Bodybuilding gekommen?
CAROLINE WANG: Durch das Kickboxen. Inspiriert wurde ich durch ein Poster von Beate Dräbing. Daraufhin wollte ich immer stärker werden.
Haben Sie sich Ihr jetziges Aussehen selbst erarbeitet oder hatten Sie einen Trainer?
Ich hatte keinen Trainer. Aus speziellen Zeitschriften habe ich mir Ernähungspläne geholt und mich auf diese Weise über die neuesten Erkenntnisee in der Forschung informiert.
Seit wann machen Sie Bodybuilding?
Seit 2001. Zusätzlich habe ich eine Ausbildung zur Fitnesstrainerin und Bodystyling in Graz gemacht.
Hat man es als Frau schwieriger in der Branche als Männer?
Viel schwieriger. Es gibt wenig Toleranz und Akzeptanz von der Gesellschaft.
Sie fallen in der Menge auf mit Ihrem Körper. Wie reagieren die Leute auf Sie? Vor allem die Männer?
Leider kommen viele damit nicht zurecht. Besonders Männer nicht und reagieren deshalb negativ. Ich war schon immer burschikos und entspreche nicht dem erwarteten Klischee einer Frau. Das heißt, Frauen dürfen keine Muskeln haben und müssen lange Haare tragen.
Wie bereiten Sie sich auf einen Wettkampf vor?
Vier Monate vorher beginne ich mich vorzubreiten. Ich reduziere in den ersten Wochen die Kohlenhydratzufuhr auf 100 Gramm. Esse keinen Topfen, keine Jogurts und andere Milchprodukte. Hauptsächlich ernähre ich mich in der Vorbereitungszeit von Fisch, Kartoffeln, Gemüse und Huhn.
Welche Nährstoffe sind am Wichtigsten in dieser Zeit?
Eiweisprodukte, Glutamin, B-Vitamine, Zink und Magnesium sind sehr wichtig.
Welche Personen unterstützen Sie?
Meine Familie und besonders meine Freundin. Sie muss meine Launen aushalten und ist eher die Leidtragene während meiner Wettkampfvorbereitung. Beim Kochen hilft sie mir auch und ist somit eine wichtige Stütze.
Haben Sie emotionale und körperliche Tiefpunkte während der Vorbereitung?
Hin und wieder. Durch die geringe Kohlendhydratzufuhr kann es zu Schwankungen kommen. Auch das eintönige Essen belastet.
Was hilft Ihnen dagegen?
Der engste Freundeskreis motiviert. Je mehr ich meine Fortschritte sehe bzw. die Muskeln und alle Details, desto motivierter bin ich dann wieder.
Wie verhalten Sie sich, wenn Ihnen ein Mann die Tür aufhält?
Das passiert nicht, die Kraft habe ich selber noch.
Was ist Ihr nächstes Ziel?
Die Weltmeisterschaft nächstes Jahr in Brasilien.





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