Historischer Sieg mit Kärntner Beteiligung
Fünfzig Jahre nach dem Wembley Triumph. Walter Ludescher war beim Sensationssieg dabei.
KLAGENFURT, LONDON. Vor fünfzig Jahren konnte das österreichischen Fußball-Nationalteam im Wembley Stadion vor 65.000 Zuschauern England mit 2:3 besiegen. Unvergessen ist der Siegestreffer: Ein 30-Meter-Gewaltschuss von Toni Fritsch ins rechte Kreuzeck in der 81. Minute. Acht Minuten zuvor hatte "Wembley-Toni" – der sechs Jahre später mit den Dallas Cowboys die Super-Bowl im American Football gewann – den Anschlusstreffer erzielt.
Plötzlich Helden
Bei dem Triumph am Spielfeld war auch der Klagenfurter Walter Ludescher. Der damals 23-Jährige bestritt sein drittes Teamspiel. "Wir hatten elf Tage zuvor in Stuttgart gegen Deutschland mit 1:4 verloren. Niemand hat geglaubt, dass wir eine Chance haben", erzählt Ludescher und weiter: "Es war eine einzigartige Stimmung. Wir sind vor 65.000 Leuten aufgelaufen. Die Engländer hatten viele Stars und wurden 1966 Weltmeister. Wir konnten gewinnen, weil jeder von uns über sich selbst hinausgewachsen ist." Besonders gut erinnert sich Ludescher – der wegen eine Knieverletzung wenig später seine Karriere beenden musste – an die Rückkehr nach Österreich. "Wir wurden geehrt und waren so etwas wie Helden", erzählt Ludescher.
Dem Spiel treu geblieben
Ludescher blieb trotz der Verletzung dem Fußball treu: Er wurde Trainer und war Mitte der Achtziger Jahre als Teamchef des Nationalteams im Gespräch. "Ich bin der einzige Trainer, der in jeder Spielklasse aufgestiegen ist", so Ludescher, der in Grafenstein auf der Trainerbank sitzt.
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