Landeshauptmann Hans Niessl im Interview über die Wahl, Arbeitsplätze und Sicherheit

- "Momentan steht es bei den Umfragen 44 Prozent SPÖ und 44 Prozent für Schwarz-Blau."
- Foto: Viktor Fertsak
- hochgeladen von Wolfgang Unterhuber
Am 31. Mai wählen die Burgenländerinnen und Burgenländer ihren Landtag. Fest steht: Landeshauptmann Hans Niessl und seine SPÖ werden auch nach der Wahl die Nummer eins sein. Offen ist jedoch, ob er für die absolute Mehrheit im Landtag einen Koalitionspartner braucht.
Andere Themen im Wahlkampf sind Arbeitsmarkt, Wirtschaft und das brisante Thema Sicherheit. Niessl hat exklusiv mit Christian Uchann, Chefredakteur der Bezirksblätter Burgenland und Wolfgang Unterhuber, Chefredakteur der RMA, gesprochen.
Was ist Ihr Wahlziel?
Hans Niessl: Ziel sind 18 Mandate von 36. Also keine Mehrheit gegen die SPÖ.
Falls Sie einen Koalitionspartner brauchen: Wer ist Ihr Favorit?
Wir werden nach der Wahl mit allen reden, es geht nicht um Farbenspiele. Es geht um die Zukunft des Landes. Stabile Verhältnisse und rasche Entscheidungen wie in den vergangenen 15 Jahren sind wichtig.
Sie reden auch mit der FPÖ?
Ja. Das ist bei uns nichts Neues.
Empfehlen Sie das auch der Bundes-SPÖ?
Ich gebe dazu keine Empfehlung ab. Jeder geht seinen Weg.
Was wären Ihre Bedingungen für einen Koalitionspartner?
Eine vernünftige berechenbare Wirtschaftspolitik. Arbeit und Geld müssen im eigenen Land bleiben. Über unsere Bauinitiative „Wir bauen Burgenländisch“ haben burgenländische Firmen Aufträge im Wert von 120 Millionen Euro bekommen.
Was wäre bei Koalitionsverhandlungen unmöglich?
Wenn jemand dafür eintritt, dass im Ausland Werbung für den burgenländischen Arbeitsmarkt gemacht wird.
Warum stört Sie das?
Burgenländer werden gekündigt und im Gegenzug Leute aus dem Ausland angestellt. Das geht nicht.
Sie propagieren 1000 neue Jobs im Jahr. Das AMS rechnet mit viel mehr neuen Jobs.
Die burgenländische AMS-Chefin bringt mit der Industriellenvereinigung unter Applaus der ÖVP ja auch ausländische Arbeitskräfte hierher und unsere Leute finden dafür keinen Job. Deshalb halte ich 1000 neue Jobs für unsere Burgenländer für sehr ambitioniert. Früher hatten wir außerdem hohe EU-Förderungen. Diese Zeit ist vorbei.
Jobs schaffen die Betriebe. Warum sollte sich im Burgenland ein internationaler Industriebetrieb ansiedeln?
Weil viele namhafte Industriebetriebe schon hier sind. Und wir haben eine hervorragende Infrastruktur, die wir ausbauen. Wir haben zudem die besten Facharbeiter. Wir haben ja die höchste Maturanten-Quote in Österreich.
Thema Sicherheit: Kommen jetzt Überwachungskameras an allen Ortseinfahrten?
Das ist ein Unsinn. Es wird in Kittsee auf Antrag der Bürgermeisterin einen Pilot-Versuch geben. Weil es dort im Vorjahr 120 Einbrüche und 84 Diebstähle bei einer Bevölkerungsanzahl von 2800 Einwohnern gab. Wo die Kameras hinkommen, werden die Experten der Polizei und des Innenministeriums entscheiden.
Foto: Viktor Fertsak
Im Burgenland soll ja jedes Dorf einen Dorfpolizisten erhalten. Wie steht es damit?
Wir sind dabei, dass für jede Gemeinde zu verwirklichen. Das Projekt läuft seit 2012.
Letzte Frage: Sie zeigen sich neuerdings gerne mit Ihrem Hund Rico im Wahlkampf. Wo ist er heute?
Zu Hause. Sonst wird er überheblich.
Danke für das Gespräch.
Und wie ist Hans Niessl privat? Im Word Rap mit dem burgenländischen Landeshauptmann erfahren Sie, welche Musik er derzeit gerne hört, ob er in die Kirche geht und was er für seine schlechteste Eigenschaft hält.




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