Interne Gespräche laufen
Wird am Westbahnareal gebaut oder nicht?
Der Westbahnpark ist wieder im Gespräch. Die Gerüchteküche brodelt seit dem Resolutionsantrag der Grünen erneut.
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Bereits im Mai dieses Jahres berichtete MeinBezirk.at (siehe unten) von einer möglichen Bebauung des rund sieben Hektar großen, brachliegenden Westbahnareals. Sowohl die ÖBB, die im Besitz dieser Fläche sind, als auch die Stadt Wien wollten damals noch keine konkreten Infos preisgeben.
"Es gibt noch keine Pläne zur Liegenschaft in der Felberstraße. Zurzeit erarbeiten wir gemeinsam mit der Stadt Wien das Stadtteilentwicklungskonzept", hieß es seitens der ÖBB. Die Grünen wehren sich vehement gegen mehr Beton auf dem Areal und brachten in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung einen Resolutionsantrag ein, der im Anschluss an den Sport- und Umweltausschuss verwiesen wurde.
Der aktuelle Stand
"Dass sich die Bezirks-SPÖ vor einem Bekenntnis gegen die Bebauung wegduckt, ist für uns ein klares Zeichen, dass nach dem Willen der Stadt gebaut werden soll", äußert sich Haroun Moalla von den Grünen Rudolfsheim. Am 19. November 2022 fand zum ersten Mal ein Dialogtag mit den Bürgerinnen und Bürgern statt. Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses flossen in ein Stadtteilentwicklungskonzept namens "Mitte 15" ein. Die Mehrheit der Befragten wünscht einen Park, weiß Moalla.
"Begrünte Restflächen, die nach Errichtung von Wohn- oder Geschäftsbauten übrig bleiben, reichen nicht. Der 15. Bezirk braucht eine echte neue Freizeit- und Erholungsstätte", lautet die Meinung der Grünen. Gerhard Graf (SPÖ) vom Sport- und Umweltausschuss bearbeitet derzeit den Antrag und meint dazu: "Sich einfach so gegen eine Bebauung auszusprechen ist uns zu wenig. Wir werden in den Umweltausschuss möglichst viele Interessengruppen und Eigentümer zur Beratung einladen und profunde Hintergrundinformationen zur Sache einholen", so Graf.
Auch das Team von "Mitte 15" wird bei diesen Beratungsgesprächen hinzugezogen. Laut Graf braucht es eine bessere Infrastruktur, zusätzliche Querverbindungen von der Felberstraße in Richtung Mariahilfer Straße und einen barrierefreien Übergang. "Diverse bauliche Maßnahmen werden getroffen werden müssen. Wir wollen allerdings auch, dass der zur Verfügung stehende Grünbereich richtig genutzt wird", so Graf.
Pressekonferenz abgesagt
Bei der Ausstellung zum Nordwestbahnhof ist laut den Grünen eine Präsentation der ÖBB aufgetaucht, in der sie die Errichtung von 800 bis 900 Wohnungen an der Felberstraße kolportieren. Dabei stellt sich Moalla die Frage: Will die Stadt eine bevorstehende Bebauung vertuschen? Soll die Diskussion darüber möglichst lange vermieden werden, bis mit fertigen Plänen Tatsachen geschaffen werden?
MeinBezirk.at hat nachgefragt. Seitens der MA 21 für Stadtteilplanung und Flächenwidmung kam die Rückmeldung, dass das Gesamtkonzept in Ausarbeitung sei. Weiterhin sei das Ziel für den Bereich um den Westbahnhof eine große zusammenhängende Grünfläche zu schaffen. Betreffend den angesprochenen 800 bis 900 Wohnungen hieße es seitens den ÖBB, dass die Zahl auf früheren Überlegungen beruhe. Man wolle außerdem der offiziellen Kommunikation durch die Stadt nicht vorgreifen, hieß es.
Meinbezirk.at wurde aus dem Büro von Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) bestätigt, dass diese gemeinsam mit der MA 21 am 6. Dezember 2023 eine Pressekonferenz im "Stadtraum Mitte 15" zum Thema "Westbahnareal" einberufen hätte. Diese wurde allerdings krankheitsbedingt abgesagt.
Meinbezirk.at bleibt weiterhin am Thema dran.
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