Studie über den 15. Bezirk: "Rudolfsheim bleibt immer wild"

Stadtgeografin Yvonne Franz hat gemeinsam mit zwei Kollegen und Studierenden den 15. Bezirk unter die Lupe genommen. | Foto: Spitzauer
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RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Vom etwas schmuddeligen Stiefkind der Stadt zum hippen Liebkind der Kreativen: Das Image des 15. Bezirks hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Was die Rudolfsheimer dazu sagen, hat ein Team der Uni Wien untersucht – mittels statistischen Daten und auch mal mit einem Plausch beim Grätzelfest.

Verglichen wurden die Ergebnisse mit jenen von Stadtteilen in Istanbul oder den Niederlanden. Was dabei herausgekommen ist? Stadtgeografin Yvonne Franz im Interview.

Von pfui zu hui: Gab es ein Ereignis, das den Imagewechsel des Bezirks eingeläutet hat?
Das Prostitutionsgesetz von 2010 hat seine Wahrnehmung stark verändert. Ob das den Beteiligten damals schon bewusst war, ist jedoch zu bezweifeln.

Welche Grätzel haben sich denn am meisten verändert?
Der Süden hat sich stark gewandelt, etwa rund um den Sparkassaplatz oder den Schwendermarkt. Der Norden ist stabiler. Da hat sich nur ein bisschen etwas rund um den Kriemhildplatz getan.

Woran liegt dieser Nord-Süd-Unterschied?
Im Norden wurde zu Kaiserszeiten schon viel hochwertiger gebaut – mit repräsentativen Gründerzeithäusern, alles in Rastern angelegt. Im Süden entstanden Unterkünfte für die Arbeiter, die weniger prunkvoll waren.

Wie sehen die Bezirksbewohner diese Trennung? Von der Politik wird ja immer wieder gefordert, diese "mentale Barriere" zu beseitigen.
Den Rudolfsheimern ist das laut unseren Interviews nicht so wichtig. Natürlich gibt es Orte, die man im Dunkeln meidet, etwa den Rustensteg. Wünsche, dort etwas zu verändern, gab es aber keine.

Apropos verändern: Der Schwendermarkt wird gerade enorm aufgewertet. Im Sinne der Anrainer?
Der Markt wird schöner und das schätzt man auch. Von der medialen Überrepräsentanz sind manche allerdings genervt. Wenn jeden Tag ein Fotograf oder Reporter vor der Haustür steht, ist das schon ein Eindringen in den eigenen Lebensraum, in die Komfortzone.

Gibt es die Angst der Gentrifizierung? Dass alteingesessene Bewohner verdrängt werden?
Nicht in dem Ausmaß, wie man vermuten würde. Jeder Akteur hat derweil noch seinen Platz, anders als etwa in Neubau oder am Brunnenmarkt.

Was ist in diesen Bezirken anders als im 15.?
Rudolfsheim hat noch "leere Taschen, die man auffüllen kann". Also die Möglichkeit, aufzuwerten, ohne großflächig Mieten in die Höhe zu treiben. Nicht alles, was sich verändert, ist Gentrifizierung. Oft fehlt den Lokalen auch nur ein Nachfolger und dann wird halt neu übernommen.

Rudolfsheim wird also nicht das neue Neubau?
Nein, der Bezirk bleibt eine Melange aus Alt und Neu. Mit Raum, wo man wild sein und experimentieren kann. Die Umgestaltung beim Westbahnhof-Areal wird aber sicher ein spannender Impuls. Und die Frage stellt sich, ob Rudolfsheim weiter so multikulti bleiben wird oder ob einzelne Gruppen dominanter werden.

Im internationalen Vergleich: Was kann Rudolfsheim von Arnheim oder Istanbul lernen?
Sachen einfach mal zu machen anstatt sie machen zu lassen. Auch den öffentlichen Raum mitzugestalten: Den Sessel nehmen und sich mal vors Haus in die Sonne setzen. Wobei da auch die Stadtverwaltung in Sachen Normen flexibler werden müsste.

Sind die Regeln in Wien denn strenger?
Wien ist überreguliert. Aber dafür wissen die Wiener auch ganz genau, wie sie diese Regeln neu interpretieren können.

Zur Sache: "Beyond Gentrification"

Für das Projekt "Beyond Gentrification" der Uni Wien wurden über drei Jahre hinweg 140 Interviews mit Rudolfsheimern geführt. Das Ergebnis gibt’s auf www.beyondgentrification.com/vienna: eine Kombi aus Grätzelgeschichten und interaktiver Karte. Wer mitmachen will: Per Hashtag #rh5h, #rudolfscrime, #reindorfgasse oder #rudolfsheimfuenfhaus auf Twitter oder Instagram posten. Die Ergebnisse des Projektes werden im Sommer 2017 als Buch veröffentlicht.

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