Wattens: jüngstes Museum Tirols wird am 5.10. eröffnet

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WATTENS (red). Am 5. Oktober öffnet das Museum Wattens erstmals seine Tore. Das Haus für Industrie- und Alltagsgeschichte bereichert als jüngstes Mitglied die Tiroler Museumslandschaft. Mit seiner modernen Herangehensweise beweist es, dass die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte alles andere als altmodisch ist.

In Zeiten des Wandels bietet die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit Orientierung. Das Museum Wattens, erbaut auf den Geschichten von Wattens, verknüpft ab 5. Oktober die Frage nach dem „Woher?“ mit der Suche des „Wohin?“. Auf drei Stockwerken erzählt es die vielschichtige Verwandlung der Marktgemeinde vom typischen Tiroler Bauerndorf hin zur international vernetzten Industriegemeinde und bietet Platz für Nachdenken, Diskussion und Begegnung.

Gedächtnis und Zukunftslabor

Ideen für ein neues Museum gab es bereits seit den 1990er Jahren, nach zwei Jahren Bauzeit eröffnet nun das Museum Wattens im renovierten Neidhart-Haus mitten im Ortszentrum. Für den Wattner Bürgermeister Thomas Oberbeirsteiner ist das Haus eine Investition in die Zukunft: „Die gesammelten Geschichten der Wattnerinnen und Wattner bilden die Identität unserer Gemeinde. Im Museum Wattens können wir auf unsere Vergangenheit blicken und zugleich die Zukunft unserer Heimat gestalten.“

„Im Museum Wattens ordnet sich die Geschichte unseres Unternehmens und unserer Familie in die Geschichte des Ortes ein“, freut sich Markus Langes-Swarovski. Das Unternehmen Swarovski stellt zahlreiche Exponate zur Verfügung und unterstützt das Projekt finanziell. Auch Wattenspapier und die Landesgedächtnisstiftung halfen mit, das Museum Wattens zu realisieren.

Projektkoordinator Dr. Andreas Braun sieht im Museum Wattens ein kulturelles Kraftwerk: „Wattens hat hier in eine wesentliche kulturelle Infrastruktur investiert. Als Laboratorium ermöglicht dieses Haus ein dauerhaftes kommunales Experimentieren und kann dabei eine unglaubliche Wirkung entfalten.“

Das Konzept für das Museum Wattens stammt aus der Feder des renommierten deutschen Museumsgestalters HG Merz. „Für uns war das Ziel, einen Ort für alle zu schaffen, für die Wattenerinnen und Wattener, für die Zugezogenen und Gäste aus aller Welt. Das Museum ist aus den Geschichten der Gemeinde heraus entstanden und öffnet für alle Besuchergruppen die Möglichkeit, sich durch die sprechenden Arrangements mit dem auseinanderzusetzen, was alle Menschen miteinander verbindet: die Erinnerung an ihre Herkunft, der Bezug zu ihren Wurzeln, die Verklärung der Heimat“, erklärt Prof. HG Merz.

Über das Museum Wattens

Das Erdgeschoß widmet sich Wattens als Heimat: Wo ist dieser Ort? Wie sieht er aus? Wie fühlt er sich an? Wattnerinnen und Wattner erzählen von ihrem Leben, eine Geräusch-Collage bringt den Ort zum Klingen (Video: Wildruf Film). Außerdem im Erdgeschoß: das gemütliche Foyer mit Tourismusinformation und Museumsshop.

Im ersten Stock taucht die Dauerausstellung in die Vergangenheit von Wattens ein. „Sehnsucht“, „Böhmische Dörfer“ oder „Kraft“ lauten die Titel der neun Kapitel, welche von der Alltags- und Industriegeschichte berichten. Der Schwerpunkt liegt auf den ereignisreichen Jahren von 1880 bis 1980 Jahren, wobei einzelne Betrachtungen viel weiter zurückreichen oder in die Zukunft blicken. Bei jedem Kapitel entführt eine Schalldusche in ein passendes Hörspiel (Konzeption: Dr. Astrid Kofler).

Der zweite Stock dient als lebendiges Archiv und Zukunftslabor. Hier finden Sonderausstellungen und Veranstaltungen statt, hier schreibt Wattens seine Geschichte fort.

Wunderkammer Wattens

Die zentrale gläserne Vitrine erstreckt sich über die drei Stockwerke und verbindet diese auf eindrucksvolle Weise. In Anlehnung an die historische Wunderkammer von Schloss Ambras und die modernen Wunderkammern in den Swarovski Kristallwelten bringt sie mit Artefakten, Preziosen und Kuriositäten zum Staunen. Sie bildet das Rückgrat des Museum Wattens.

Eröffnungsfeiertag am 5. Oktober

Ab 13:00 lädt das Museum Wattens mit kostenlosen Führungen und einem bunten Vorplatzprogramm. U.a. geboten sind: gratis Kaffee & Kuchen aus Wattens, Kinderspaß mit den Swarovski Kristallwelten, FabLab-Action mit der Werkstätte Wattens. Ab 15:00 Live-Musik von der Partyband „Whatever“, Moderation Thomas Arbeiter (ORF). Um 18:00 wird das Museum Wattens mit der Swarovski Musik Wattens, der Schützenkompanie Wattens-Wattenberg sowie zahlreichen Ehrengästen offiziell eröffnet.

ORF Lange Nacht der Museen am 6. Oktober

Als jüngstes Museum Tirols ist das Museums Wattens 2018 erstmals Teil der „ORF – Langen Nacht der Museen“. Es lädt von 18 bis 1 Uhr ein, seine Erzählungen zur Industrie- und Alltagskultur von Wattens erstmals bei Nacht zu erfahren. Kinder können bei einem Rätselspiel auf Entdeckungsreise gehen.

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