"Wir brauchen beim VSV noch mehr Nachwuchs"

- Kümmert sich ab heuer um den Nachwuchs des VSV: Wolfgang Kromp
- hochgeladen von Wolfgang Kofler
Wolfi Kromp ist der neue sportliche Nachwuchsleiter des Villacher Eishockeyvereins. Seine Pläne erklärt er im WOCHE-Interview.
VILLACH. 20 Jahre lang spielte er für den VSV. Absolvierte 900 Matches für die Adler, wurde mit ihnen fünf Mal Meister: Wolfi Kromp, bald 45 Jahre alt, hat nun die Fronten gewechselt. Als sportlicher Leiter der Nachwuchsarbeit zählt er zu den wichtigsten Akteuren des Vereins. Mit der WOCHE spricht er über seine Pläne.
WOCHE: Hat der VSV genug Nachwuchs?
KROMP: Wir sind nicht schlecht aufgestellt, aber wir brauchen noch mehr Kinder. Man merkt das bei den U16 und U18-Mannschaften, wo der Kader dünn wird. Die U18 zum Beispiel könnte locker zehn weitere Spieler vertragen.
Wie wollen Sie die Kinder zum VSV holen?
Wir machen dafür einiges. Die Stadt Villach hat uns nun Leihausrüstungen zur Verfügung gestellt. Eine große Hilfe, schließlich sind Ausrüstungen teuer. Gerade am Anfang einer Karriere schrecken Eltern oft vor der Investition zurück. Zudem werden wir vermehrt in Kindergärten und Schulen für den VSV werben.
Das sind Lösungen, deren Erfolg erst in Jahren feststellbar sein wird. Was tun Sie kurzfristig?
Wir sind eine Kooperation mit den unterklassigen Vereinen Feld am See, Velden, Steindorf und Spittal eingegangen. Da wird gute Arbeit geleistet und es gibt große Talente, die beim VSV die Chance bekommen, sich weiterzuentwickeln. So werden die Kader unserer Mannschaften größer.
Man hört oft, dass der Sprung von der U20 in die Kampfmannschaft zu groß ist: Wie kann man das ändern?
Das ist tatsächlich ein großes Problem der vergangenen Jahre. Meiner Meinung nach lässt sich das nur ändern, wenn Nachwuchsspieler vermehrt mit der Kampfmannschaft mittrainieren dürfen.
Warum sollte Coach Hannu Järvenpää dem zustimmen? Unerfahrene Spieler senken ja eher das Trainingsniveau.
Nur kurzfristig. Die guten Spieler passen sich sehr schnell an. Und dann profitiert der Verein von dieser Entscheidung. Es gibt positive Anzeichen, dass der VSV die Notwendigkeit dieser Maßnahme erkannt hat. Aber es stimmt: Für den Trainer ist das schwierig, er wird ja am schnellen Erfolg gemessen.
Kann der VSV neben Finanzriesen wie Salzburg je wieder Meister werden?
Natürlich, aber nur über Nachwuchsarbeit. Wer kein Geld für teure Legionäre hat, kann nur mit den eigenen Leuten arbeiten.
Und sobald sie gute Spieler sind, werden sie von Salzburg abgeworben.
Das ist derzeit ein Problem, stimmt. Aber auch hier setzt sich die Erkenntnis durch, dass man guten Eigenbauspielern ein vernünftiges Honorar anbieten muss. Fakt ist: Der VSV wird in finanzieller Hinsicht nie ein reicher Verein sein. Aber er ist reich an Talenten. Damit kann und muss man arbeiten.
WOLFGANG KOFLER


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