Alles Theater in der Alpenmilchzentrale

- Daniela Wahl inszeniert ihr erstes Stück in der Alpenmilchzentrale.
- hochgeladen von Maria-Theresia Klenner
Am 6. Jänner feiert das Stück "Die Serpentinen hinauf" von Rhea Krcmarova seine Uraufführung im Café im Hof in der Alpenmilchzentrale. Wir baten Regisseurin Daniela Wahl zum Interview.
Sie inszenieren Ihr erstes Stück im Café im Hof in der Alpenmilchzentrale in der Weyringergasse. Wie sind Sie auf diesen ungewöhnlichen Ort gekommen?
DANIELA WAHL: Ich wohne ganz in der Nähe und kenne die Räumlichkeiten. Es gab in dem Gebäude der Alpenmilchzentrale bereits in den 1990er Jahren Künstlerwerkstätten. Aber im Café selbst wurde noch kein Stück aufgeführt.
Wie kann man sich das Café als Theatersaal vorstellen? Wird der Raum ausgeräumt?
Nein, die Tische bleiben. Die Zuschauer sind auf einer Ebene mit den Akteuren, es gibt keine Grenzen. Das Publikum wird einbezogen. Sie nehmen die Rolle der voyeuristischen Dorfbewohner ein. Zuschauen ist ja auch ein Voyeurismus. Es gibt aber keine Interaktionen.
Stichwort Dorfbewohner: Spielt das Stück in den Bergen?
Ja. Eine Wiednerin fährt nach dem Tod ihrer Mutter in deren Heimat, um sie dort auf eigenen Wunsch bestatten zu lassen. Die Berge sind bei uns die Alpen - daher ist die Alpenmilchzentrale der perfekte Ort für die Uraufführung.
Warum haben Sie sich für Ihre erste Inszenierung gerade für dieses Stück entschieden?
Es ist ein Drei-Personen-Stück: Tochter, Mutter, Vater. Mich interessieren die Beziehungen der Personen zueinander. Die Mutter hat das Bergdorf während ihrer Schwangerschaft verlassen - die letzte Chance, von dort wegzukommen. Sonst hätte sie den Kindsvater geheiratet und wäre ewig dort geblieben. Die Tochter versucht nun herauszufinden, wer die Person hinter der Mutter eigentlich war und wer sie ist.
Kennen Sie die Autorin Rhea Krcmarova?
Ja, wir hatten vor einem Jahr zum ersten Mal Kontakt. "Die Serpentinen hinauf" war ursprünglich ein Kurzprosatext, dann ein Hörspiel und auf meinen Wunsch hin wurden nun neue Texte dazugeschrieben für ein Theaterstück.
Wie sind Sie an das Projekt herangegangen?
Ich absolviere gerade das Masterstudium für Theaterwissenschaft, habe aber in der Spielzeit 2010/2011 als Regieassistentin am Nationaltheater in Mannheim gearbeitet, daher ist mir die Tätigkeit nicht fremd. Für die Aufführung dieses Stücks habe ich den Verein lokal.theater gegründet. In Kooperation mit den Wiener Wortstaetten bringen wir nun das Stück zur Uraufführung. Auch der Bezirk fördert uns.
Wieviele Mitglieder hat ihr Verein?
Wir sind zu viert, zwei Studienkolleginnen und eine Arbeitskollegin. Wir freuen uns aber über weitere Mitglieder.
Spielen die Mitglieder im Stück?
Nein, wir haben mit Karin Eva, Luisa Stachowiak und Alexander E. Fennon professionelle Schauspieler.
Welches Publikum soll ihr Stück in der Alpenmilchzentrale ansprechen?
Es gibt keine Altersgrenzen, aber ich denke, das Publikum wird jung bis mittleren Alters sein. 70 bis 80-Jährige mit konventionellen Theatergewohnheiten werden nicht kommen. Auch keine Kinder und Jugendlichen - für die ist das Stück allerdings auch nicht gedacht.
Zur Sache
Daniela Wahl wurde in Ludwigshafen geboren und arbeitete bereits in Deutschland als Regieassistentin. 2014 schloss sie ihr Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft mit dem Bachelor ab und setzt nun ihr Masterstudium in Wien fort. Wahl lebt auf der Wieden und inszeniert mit "Die Serpentinen hinauf" ihr erstes Stück.
Zu sehen ist das Stück im Cafe im Hof in der Weyringergasse 36, 1040 Wien, am 6., 7. und 8. Jänner jeweils um 19 Uhr. Am Sonntag, den 8. Jänner, gibt es eine zusätzliche Vorstellung um 16 Uhr. Karten um 10 Euro unter www.lokaltheater.at


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