Bewohner geben Kontra

- Mieter kämpfen vor Gericht um den Erhalt des denkmalgeschützten Wohnhauses am Bauernmarkt.
- hochgeladen von Stefan Inführ
Bauernmarkt: Bangen um denkmalgeschütztes Barockjuwel. Klagsflut gegen Eigentümer Lenikus.
(si). Seit über zehn Jahren kämpfen Bewohner am Bauernmarkt 1 gegen überhöhte Betriebskosten und mangelnde Reparaturen durch die Hausverwaltung. 2001 hatte Immobilien-Investor Martin Lenikus, der auch die Liegenschaften Bauernmarkt 9 und 21 besitzt, das denkmalgeschützte Gebäude erworben.
Das einst voll belegte Wohnhaus steht inzwischen zu 80 Prozent leer. „Der neue Eigentümer versucht mit allen Mitteln, die Mieter hinauszudrängen“, klagt Mieter Albin Zuccato. Notwendige Reparaturen seien zögerlich oder überhaupt nicht durchgeführt worden, so der Vorwurf. Der Lift steht trotz einer gerichtlichen Anordnung auf Reparatur seit Juli 2009 still. „Mehrere ältere Mieter aus dem letzten Stock sahen sich dadurch gezwungen, auszuziehen“, so Zuccato. „Dass eine defekte Gasleitung im Winter drei Wochen lang nicht repariert wurde, rundet das Bild ab.“
Nun haben die letzten verbleibenden Mieter Anzeige wegen gewerbsmäßigen Betruges erstattet. In früheren Prozessen waren bereits überhöhte Betriebskosten nachgewiesen worden.
Lenikus: „Bin zu sensibel“
Hausbesitzer Lenikus kann die Kritik nicht nachvollziehen. „Kleinreparaturen werden nur im unbedingten Fall vorgenommen, weil die Generalsanierung des Gebäudes ohnehin dieses Jahr durchgeführt werden soll.“ Die Pläne für den Umbau des Barockhauses seien auch stets mit dem Denkmalamt abgesprochen worden. Allerdings überlegt Lenikus, aus dem Immobilien-Geschäft auszusteigen: „Ich habe festgestellt, dass ich zu sensibel dafür bin.“ Er wolle sich nun mehr dem Weinbau und der Kunstförderung widmen.
Günstig erworben
Das frühere Stiftungshaus Bauernmarkt 1 war 2001 von der Stadt Wien verkauft werden. Lenikus erwarb das Gebäude in absoluter Top-Lage laut Kontrollamt um umgerechnet 3,7 Millionen Euro. Ein Grund für den vergleichsweise überschaubaren Kaufpreis waren die zahlreichen günstigen, unbefristeten Mietverträge.
Während einige Wohnungen erhalten bleiben sollen, werden im Zuge der Generalsanierung mehrere Büros geschaffen, kündigt Lenikus an. Eine entsprechende Bewilligung läuft diesen Sommer aus.
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