Kindergarten-Offensive: Wien baut noch heuer 3.000 Plätze

Schulterschluss zwischen Bund und Land: Stadtrat Christian Oxonitsch und Familienministerin Sophie Karmasin präsentierten am Campus Monte Laa die Eckpunkte der Wiener Kindergartenoffensive. | Foto: Votava / PID
  • Schulterschluss zwischen Bund und Land: Stadtrat Christian Oxonitsch und Familienministerin Sophie Karmasin präsentierten am Campus Monte Laa die Eckpunkte der Wiener Kindergartenoffensive.
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Der Startschuss für die größte Ausbauoffensive von Kinderbetreuungsplätzen, die es in Wien je gab, wurde jetzt nach dem Verhandlungen mit dem Bund, gegeben.
Rund 3.000 neue Plätze sollen noch heuer geschaffen werden, das Gesamtbudget der Wiener Kindergärten umfasst 2014 rund 730 Millionen Euro.
Im Fokus der Ausbauoffensive stehen Betreuungsplätze für 0-3-Jährige, bei denen Wien auf eine Versorgungsquote von 40 Prozent kommt.
"Damit hat Wien als einziges Bundesland die EU-Vorgabe (das Barcelona-Ziel) von 30 Prozent weit überschritten", betont der Wiener Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch. Bei den 3- 6jährigen Kinder hat Wien aktuell eine Versorgungsquote von 104 Prozent.

Neue Vereinbarungen mit dem Bund

"Uns war wichtig, dass es eine weitere 15a-Vereinbarung zu diesem Thema mit dem Bund gibt und auch einige neue Punkte aufgenommen werden", betont Oxontisch.
So wurden die abrechenbaren Investitionskosten pro neue Kinderbetreuungseinrichtung um ein Viertel erhöht, weiters kann in die Co- Finanzierung auch ein Anteil an privaten Investitionskosten hinein gerechnet werden. Oxonitsch: "Wesentlich ist auch, dass nun 35 Prozent der Mittel für die Schaffung von Plätzen für Drei- bis Sechsjährige verwendet werden können."

Qualität statt Quantität

Vom Bund werden in den kommenden Jahren österreichweit 305 Millionen Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung bereitgestellt, rund 69 Millionen Euro dieser Bundesmittel entfallen auf das Land Wien.
"Beim Ausbau der Kinderbetreuung geht es nicht nur um die Quantität, sondern auch um die Qualität. Deswegen können Gelder des Bundes jetzt wesentlich breiter eingesetzt werden, und zwar auch für Tageseltern, Personal- und Investitionskostenzuschüsse, generations-und gemeindeübergreifende Projekte und Qualitätsverbesserungen wie kleinerer Betreuungsschlüssel, also kleinere Kindergruppen pro Betreuer", kommentiert Familienministerin'Sophie Karmasin

Im Herbst startet neues Kindergarten-Kolleg

Mit neuen Ausbildungsmodellen wie "Change" hat Wien bereits 2008 auf den steigenden Bedarf an Kindergartenpädagogen reagiert." Um die Effizienz der Ausbildungsschienen weiter zu heben, legt Wien ab Herbst den Fokus verstärkt auf Erwachsenenbildung: "Es hat sich gezeigt, dass Erwachsene bewusstere Ausbildungsentscheidungen treffen und dann den gewählten Beruf auch tatsächlich ausüben! Darüber hinaus bringen diese Ausbildungskandidaten auch wertvolle Lebens- und Berufserfahrung mit." So werden ab Herbst 2014 fünf Klassen des Kollegs "Change" mit insgesamt 165 Studierenden starten. Insgesamt wendet Wien für den gesamten Ausbildungsbereich der KindergartenpädagogInnen sieben Millionen Euro im Jahr auf. Das "Change-Kollege" bilden Interessierte ab 18 Jahren in zweieinhalb Jahren zur Kindergartenpädagogen, zur Kindergartenpädagogin aus – mit Jobgarantie in einem städtischen Kindergarten. Die Ausbildung wird vom Arbeitsmarktservice Wien gefördert, die Ausbildungskosten trägt die Stadt.

Wien setzt auf Campus-Modelle

Wien setzt beim Neubau von Kinderbetreuungseinrichtungen verstärkt auf das Campus-Modell mit Kindergarten und Schule unter einem Dach: In Monte Laa ist im Herbst 2009 der erste Bildungscampus erfolgreich gestartet. Nach dem Campus Gertrude Fröhlich-Sandner und dem Campus Donaufeld wird jetzt im Herbst der Campus Sonnwendviertel am Hauptbahnhof mit Kindergarten, Volksschule und erstmals auch einer Mittelschule in Betrieb gehen. "Hier gehen wir mit gemeinsam nutzbaren Flächen und sogenannten Marktplätzen noch einen Schritt weiter - und zwar in Richtung eines "Campus plus", wo künftig Kindergarten und Schule noch enger zusammenrücken", betont Christian Oxonitsch.

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