"Werden Stillstand aus Parlament fegen"

Premiere: André Igler (Bundesvorstand der Piraten, l.), Matthias Strolz (Neos) im Gespräch mit Chefredakteurin Karin Strobl. | Foto: Fotos: Jantzen
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  • <b>Premiere:</b> André Igler (Bundesvorstand der Piraten, l.), Matthias Strolz (Neos) im Gespräch mit Chefredakteurin Karin Strobl.
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Herr Strolz, Sie sprechen sich für mehr Emotionen in der Politik aus. Braucht es die denn in der Politik?
MATTHIAS STROLZ: "Wir haben neben unseren Themen, zum Beispiel die Beseitigung der Bildungsblockade, ein Überziel: Wir wollen Lebendigkeit, Lust und Leichtigkeit in die Politik bringen. Und wir sehen, dass wir das auch vermitteln können, etwa mit unserem Erfolgsformat 'Neos at home'."
Was kann man sich darunter vorstellen?
STROLZ: "Seit unserem Bestehen sind wir schon mehr als 180 Mal bei interessierten Bürgern in Garagen, Gärten oder auch in Küchen gesessen, haben uns vorgestellt und mit ihnen diskutiert."
ANDRÉ IGLER: (lacht) "Wir nennen das die 'Tupperware-Partys' der Neos."
Während die Neos in Wohnzimmern den Austausch pflegen, haben die Piraten das eigene Internetforum geschlossen. Wie findet die Kommunikation jetzt statt?
IGLER: "Unser Forum wird moderiert, nicht zensiert. Das Metternich’sche Prinzip – es ist alles geheim, was nicht unbedingt veröffentlicht werden muss – wollen wir gerne umdrehen und alles öffentlich machen, was nicht unbedingt aus Landesverteidigungs- oder polizeilichen Gründen geheim bleiben soll. Wir hätten gerne das Amtsgeheimnis abgeschafft und versuchen, diese offene Kommunikation auch intern zu leben. Ein Forum zu schließen hat damit nichts zu tun, sondern Foren können aus dem Ruder laufen."
Wie positionieren Sie sich im Wahlkampf öffentlich?
IGLER: "Die Kommunikation mit Interessierten läuft gut, jene mit der Öffentlichkeit weniger, weil wir ein schwieriges Kernthema haben – das Internet. Wir wollen Gefahren wie Nutzen aufzeigen und auf die digitale Revolution aufmerksam machen. Das ist leider schwer zu kommunizieren."
STROLZ: "Netzpolitisch sehe ich keinen Widerspruch zu uns. Neos und Piraten haben gemeinsam gegen die NSA-Vorgänge demonstriert."
Welches Thema ist bei Ihnen ganz oben auf der Agenda?
STROLZ: "Die Reform unseres Bildungssystems. Die damalige Unterrichtsministerin Elisabeth Gehrer hat im August 2001 gesagt, wir werden in den kommenden drei Jahren ein neues Lehrerdienstrecht umsetzen. Dann kommt GÖD-Chef Neugebauer im Juni 2013 und sagt, er habe alle Zeit der Welt, wir können noch drei Jahre verhandeln. Bitte verzeihen Sie mir den Ausdruck, aber da geht mir das Messer im Sack auf!"
Ich bitte Sie um eine kurze Antwort: Warum sollte ich Ihre Parteien bei den Nationalratswahlen wählen?
IGLER: "Weil wir die Zukunft repräsentieren und wenn Sie uns nicht wählen, wird man Ihnen diese Zukunft wegnehmen."
STROLZ: "Weil wir den Stillstand im Parlament wegfegen werden."

Hintergrund
Die Parteien Neos und Piraten haben genug Unterstützungserklärungen erhalten, sodass sie am 29. September erstmals bei einer Nationalratswahl bundesweit antreten dürfen. Matthias Strolz, Neos-Chef, bezeichnet seine liberale Bewegung gerne als "erfolgreichstes Politik-Start-up Österreichs". Die Piraten setzen inhaltlich auf Transparenz und Datenschutz.

Premiere: André Igler (Bundesvorstand der Piraten, l.), Matthias Strolz (Neos) im Gespräch mit Chefredakteurin Karin Strobl. | Foto: Fotos: Jantzen
Neos-Chef Strolz: "Erneuerungen entstehen immer am Rande des Systems."
Igler: "Die Kommunikation mit Interessierten läuft gut, jene mit der Öffentlichkeit weniger, weil wir ein schwieriges Kernthema haben – das Internet."

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