Integration im Gemüsebeet
Gemeinsam Garteln verbindet Bewohner im Robert-Uhlir-Hof
Leopoldstadt. Behutsam streicht Sibylle Kristek über die Blätter des kleinen Erdbeerpflänzchens. Seit Mai umhegt die Bewohnerin des Robert-Uhlir-Hofs mit ihren Nachbarinnen Brigitte und Dina Fisolen, Tomaten und Rosmarin. Die Schätze wachsen in einem von sieben Hochbeeten, die von Anrainern in einem Projekt mit den wohnpartnern Wien aufgestellt wurden. Seither sprießen nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Freundschaften, denn Gartenarbeit verbindet. „Unser Beet kommt auch bei den Nachbarn gut an und gibt immer Stoff zum Tratschen“, lacht Brigitte Parmetler. Und auch Freizeitgärtner Franz Tomaschk begeistert das barrierefreie Projekt: „Das Hochbeet hat für den Rollstuhl die ideale Höhe. Außerdem bin ich erst vor kurzem eingezogen und lerne durchs Gärtnern meine Nachbarn kennen“, erklärt er die Vorteile.
Kostenlose Naturapotheke
Im Rahmen des Projekts veranstalten die wohnpartner monatlich Führungen und Workshops. Die Kräuterschätze, die sich direkt vor der Haustüre finden, standen im Juni im Mittelpunkt. Kräuterpädagogin Karoline Grün zeigte, welche Wiesenkräuter im Gemeindebau wachsen und sich als Heilmittel oder zum Kochen eignen. Auf wenigen Quadratmetern Wiese gedeiht mit Gänseblümchen, rotem Klee oder Spitzwegerich eine ganze Naturapotheke. „Man muss nicht wegen jedem Wehwehchen zu Tabletten greifen“, so Karoline Grün. So lindert der Saft des Spitzwegerich den Juckreiz bei Gelsenstichen, Gänseblümchen fördern die Wundheilung und Rotklee lässt sich hervorragend zu pflegendem Hautöl oder Hustensaft verarbeiten. „Ich hätte nicht vermutet, dass in unserer Umgebung so viele tolle Kräuter wachsen“, zeigt sich Bewohnerin Simone Risinger von der Führung begeistert.
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