Brigittenau: Neue Steine der Erinnerung

- Marion Sipser (2.v.l.) kam aus London zur Eröffnung der Steine ihrer Großeltern und bedankt sich bei BV-Stellvertreter Herwig Pirker, Bezirksrat Armin Hanschitz und Elisabeth Ben Davod-Hindler.
- hochgeladen von Sabine Krammer
Der dritte Teil der Erinnerung an die jüdischen Opfer des Holocausts eröffnet.
Die Steine der Erinnerung sollen an die jüdischen Opfer des Holocausts, aber auch an das jüdische Leben und die jüdische Kultur vor der Machtergreifung der Nazis gedenken. Drei neue Steine mit Namen und Daten der Verstorbenen wurden vor jenen Wohnhäusern, in denen jüdische Brigittenauer gelebt haben, in den Gehsteig eingelassen: Rauscherstraße 19, Hannovergasse 10 und Wasnergasse 27.
Feier mit Angehörigen
Angehörige der Opfer aus Australien, England und Österreich und die Bezirksvorstehung haben den Menschen in einer Feier gedacht. Enkelin Marion Sipser: „Meine Mutter hat mir oft mit Tränen in den Augen von Wien und ihren Eltern erzählt. Jetzt gibt es hier eine kleine Erinnerung an Sie.“ 1938 lag der jüdische Bevölkerungsanteil in der Brigittenau bei 20 Prozent. Über Nacht wurden diese Menschen ihrer Rechte, ihrer Würde und ihrer Habe beraubt. Diejenigen, die nicht flüchten konnten, wurden deportiert und ermordet. Für die Angehörigen sind diese Steine symbolische Grabsteine. Elisabeth Ben David-Hindler über die Bedeutung dieser Steine: „Wir geben den Menschen, die hier gelebt haben, wieder ihren Namen, ihre Würde und die Erinnerung an sie zurück.“ Über Anfragen von Angehörigen oder Wohnungsnachbarn werden neue Steine initiiert.
Mahnmal in unserer Zeit
Die Steine sind aber auch ein Mahnmal gegenüber der Diskriminierung von Bevölkerungsgruppen, die eine andere Hautfarbe haben, eine andere Sprache sprechen, einer anderen religiösen Gruppierung angehören oder sexuell anders orientiert sind als man selbst. Herwig Pirker, Bezirksvorsteher-Stellvertreter: „Auch 70 Jahre nach dem Krieg müssen wir Augen und Ohren offen halten und laut gegen Unrecht in dieser Welt protestieren.“
Paten und Helfer gesucht
David-Hindler: „Die Verankerung des Projektes in der Bevölkerung ist uns sehr wichtig und ist über Patenschaften, Spenden und Hilfestellungen möglich.“ Eine Steinpatenschaft kann um € 150,-- übernommen werden. Hilfe bei der Reinigung der Steine wird immer gerne angenommen – siehe auch www. steinedererinnerung.net. In Wien werden bereits an 1.250 Männer und Frauen mit diesen Steinen erinnert.




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