Ein Schlüssel für alle Häuser
Wenige Bürger wissen, dass jeder einen Postlerschlüssel kaufen kann
BEZIRK. (AE, AK) Seit etwa drei Jahren gibt es den sogenannten „Postlerschlüssel“ frei zu erwerben. Damit gelangt man in jedes Haus mit Gegensprechanlage, bei dem die Briekästen drinnen zu befüllen sind.
Im Fachjargon heißt dieser Schlüssel Z-Schlüssel bzw. BG-Schlüssel und ist um ca. 10 bis 20 Euro bei Schlüsseldiensten ganz legal zu erwerben. Seitdem die Österreichische Post nicht mehr das Monopol auf die Zustellung inne hat, bietet der „Postlerschlüssel“ auch privaten Zustelldiensten sowie Handwerkern oder Rauchfangkehrern Zugang zu den Wohnhausanlagen. Ausweisen muss man sich beim Kauf des Schlüssels nicht, weshalb es auch für Einbrecher ein Leichtes ist mit einem derartigen Schlüssel Zutritt zu den Häusern zu erlangen, vorausgesetzt das Haus verfügt über eine Gegensprechanlage und die Postkästen sind drinnen zu befüllen.
Um 19,90 Euro in jedes Wohnhaus
Die Bezirksblätter machten die Probe aufs Exempel. Um 19 Euro erhielt man bei „Mister Minute“ problemlos den Schlüssel, mit dem sich die Haustüre zweier Wohnhausanlagen in der Amstettner Ziegelofengasse dann auch ganz einfach öffnen ließen.
Die von den Bezirksblättern befragten Bewohner zeigten sich von dieser Tatsache durchgehend überrascht.
„Das ist arg, das habe ich nicht gewusst“, so Faida Mezildzic, „ich dachte nur mit unserem Schlüssel kann man da herein.“ Ebenso Angelika Zisler: „Das ist schon heavy, das habe ich nicht gewusst.“
Auch Patrick Wengert gibt an, nicht gewusst zu haben, dass den Postlerschlüssel jeder kaufen kann, zeigt sich aber gefasst: „So kann nichts passieren, man sperrt ja auch die Wohnungstüre zu.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.