Altlengbach: Neue Apotheke ist "tot"

Maria Naglers geplante Apotheke in Altlengbach erhielt keine Konzession.
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Paukenschlag: Maria Naglers geplante Apotheke in Altlengbach erhielt keine Konzession. Die Bezirkshauptmannschaft hat sich gegen eine Bewilligung entschieden und sichert so die Ärzteversorgung in der Region.

ALTLENGBACH (mh). Mit dem negativen Bescheid zur Errichtung einer öffentlichen Apotheke ist die monatelange Diskussion (die Bezirksblätter berichteten) in der Wienerwaldgemeinde nun endgültig vom Tisch.

"Es besteht kein Bedarf"
Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Bezirkshauptmannschaft St. Pölten der Antragsstellerin Maria Nagler die Konzession verwehrt. Begründung: In Altlengbach sei kein ausreichender Bedarf vorhanden. Das positive Gutachten der Apothekenkammer sei zwar in das Ermittlungsverfahren mit eingeflossen, die Behörde habe jedoch die objektive Wahrheit zu ermitteln, sagt Bezirkshauptmann-Stellvertreter Leopold Schalhas. Pharmazeutin Nagler hält sich über ihre weitere Vorgangsweise bedeckt: "Ich habe noch nicht überlegt, was ich weitermache."

"Thema am Leben gehalten"
Für SP-Bürgermeister Wolfgang Luftensteiner ist der Zeitpunkt der Entscheidung mehr als eigenartig: "Nach einer Verfahrensdauer von zweieinhalb Jahren kommt der Bescheid ausgerechnet vier Tage nach der Wahl. Damit hat man das Thema am Leben gehalten und zum Wahlkampfthema gemacht, was für das Ergebnis ausschlaggebend war." Luftensteiner ist überzeugt, dass das Verfahren wahrscheinlich auch schon vor zwei Wochen von der BH zu erledigen gewesen wäre. Ein Vorwurf, den Schalhas nicht gelten lassen kann: "Wir sind Behörde und von unserer Seite steht mit Sicherheit kein politisches Kalkül dahinter. Der Abschluss eines Verfahrens richtet sich ausschließlich danach, wann eine Sache entscheidungsreif ist."

"Im Sinne der Bevölkerung"
VP-Chef Michael Göschelbauer begrüßt die Entscheidung: "Nun kann Doktor Malli bis zu seiner Pensionierung 2023 seine Hausapotheke weiterführen und wir in Altlengbach haben damit Zeit gewonnen und können in Ruhe ein Konzept für die Zukunft erarbeiten." Auch FP-Gemeinderat Wilhelm Singer findet den negativen Bescheid "goldrichtig und erfreulich". Dies sei im Sinne der Bevölkerung von Altlengbach und Umgebung und einer guten ärztlichen, medizinischen und medikamentösen Versorgung.

Zur Sache
Ärzte dürfen laut Apothekengesetz bei der Ansiedlung einer öffentlichen Apotheke im Umkreis von sechs Kilometern keine Hausapotheke betreiben. Altlengbachs praktischer Arzt Günther Malli machte daher gegen die geplante Apotheke im Ort mobil.

KOMMENTAR
Weltverschwörung der Pillendreher
Als Anfang Jänner bei der Hausapotheken-Diskussion im Hotel Steinberger in Altlengbach die Fetzen flogen, sprachen manche hinter vorgehaltener Hand von der Weltverschwörung der Pharmamultis, die sich ihre eigenen Gesetze machen und mafia-ähnlichen Gebietsschutz genießen. Das waren natürlich ausschließlich böswillige Unterstellungen und es gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung. Wenn aber auch nur ein bisschen an der unsagbaren Macht der globalen pharmazeutischen Industrie dran sein soll, hat sie sich in der Causa Altlengbach die Zähne an der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten ausgebissen. "Wir mischen uns weder in der einen noch in der anderen Richtung in irgendwelche politischen Sachen ein", sagt Bezirkshauptmann-Stellvertreter Leopold Schalhas. Das klingt irgendwie sympathisch. Oder gibt es da etwa eine ganz andere Verschwörung, die mir bis jetzt entgangen ist?

Maria Naglers geplante Apotheke in Altlengbach erhielt keine Konzession.
VP-Chef Michael Göschelbauer: "Nun kann Doktor Malli bis zu seiner Pensionierung 2023 seine Hausapotheke weiterführen."
SP-Bürgermeister Wolfgang Luftensteiner: ""Es wäre an der Zeit, eine Deeskalierung herbeizuführen. Das würde ich mir wünschen."

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