Hat Pulkautalbahn eine Zukunft?

- hochgeladen von Alexandra Goll
Das Unternehmen Jungbunzlauer ist entschieden für den Erhalt der Bahnstrecke Zellerndorf-Laa.
PULKAUTAL (jm). Die Erhaltung und der Betrieb der ÖBB-Nebenbahnlinie Zellerndorf-Pernhofen (Laa) wurde von den ÖBB in Frage gestellt. Die Strecke wird zwar als wichtige Ausweichroute für Güterzüge genutzt, für die ÖBB ist sie jedoch zu wenig ausgelastet. Daher wird ein neuer Betreiber gesucht, der den Fortbestand des Bahnbetriebes garantiert.
Dreistufenplan
Sollte sich kein Betreiber finden, wird an eine touristische Nutzung gedacht, etwa nach dem Muster „Reblaus-Express“. Sollte auch dieser Plan scheitern, dann würde der Gleiskörper abgetragen und die Strecke filetiert, also an Gemeinden oder Private verkauft.
Für den Erhalt der Strecke
Das Unternehmen Jungbunzlauer Austria AG in Pernhofen spricht sich für den unbedingten Erhalt der Strecke aus. Der größte Zitronensäurehersteller befördert tausende Tonnen Fracht auf der Schiene. Die Strecke Pernhofen-Zellerndorf wird als Ausweichroute bei Bauarbeiten genutzt. In diesem Sommer wird der gesamte Güterverkehr von Jungbunzlauer sieben Wochen lang über Pernhofen-Zellerndorf abgewickelt. Ab 16.8. fahren dann alle Güterzüge von Retz (Firma Maresch) nach Laa. Bürgermeister und ehemaliger Eisenbahner Herbert Goldinger (Mailberg) dazu: „Mein Herz hängt an den Nebenbahnen. Ich würde mir wünschen, dass die Anbindung an die Nordwest- bzw. Ostbahn bliebe bzw. ausgebaut würde“. Zu seinem Bedauern werden von Land und Bund nur die Verbindungen ins Zentrum gefördert, an den Querverbindungen habe man zu wenig Interesse.
Sicherheit ein Thema
Das Sichern der 35 km langen Strecke mit Schranken- bzw. Blinklichtanlagen ist laut Eisenbahnkreuzungsverordnung Voraussetzung für einen Bahnbetrieb in der Zukunft. Bgm. Georg Jungmayer (Seefeld-Kadolz): „Das ist eine wichtige Investition, weil sie der Region wirtschaftliche und touristische Vorteile bringt.“ Der zunehmende Lkw-Verkehr von und nach Tschechien sollte auf die Bahn verlagert werden. Dazu wäre eine Anbindung über Zellerndorf und Retz die kürzeste Variante. ÖBB-Gewerkschafter Franz Fischer verlangt ebenfalls die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. „Der Oberbau ist 2005 komplett erneuert worden. Er hat mit D4 die höchste Qualitätsstufe. Immer wieder wird Pernhofen-Zellerndorf als Umleitungsstrecke gebraucht.“ Auf unsere Anfrage bei der ÖBB gab es bis zum Redaktionsschluss keine Reaktion.


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