Tierschützer verhindern Jagd

- Lukas Schwarz (Bezirksjugendsprecher der Grünen), setzte sich mit Tierschützern gegen Jagdgesellschaft durch.Fotos: ae
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Tierschützer protestierten gegen Jagd auf Wildschweine im Gatter des Malteser Ritterordens in Mailberg.
MAILBERG (ae). Der Malteser Ritterorden hat vor 5 Jahren ein 180 ha großes Waldgebiet eingezäunt und es als Jagdgatter verpachtet. Am 15. Jänner wollte der Pächter dort eine Gesellschaftsjagd auf Wildschweine abhalten. Sie wurde aber kurzfristig abgesagt, weil der Verein gegen Tierfabriken (VGT) Wind davon bekommen hatte und eine Protestaktion gegen „das Abschießen handzahmer Wildschweine“ startete, an der sich auch andere Tierschutzvereine und die Grünen beteiligten. Innerhalb kurzer Zeit wurden an die 25.000 Protestmails an den zuständigen NÖ Landesrat Stefan Pernkopf geschickt, in denen ein Verbot von Gatterjagden verlangt wurde. Daraufhin wurde die Jagd in Mailberg kurzfristig abgesagt.
Handzahm stimmt nicht
Ebenfalls nicht glücklich mit dieser Art des Waidwerks ist Bezirksjägermeister Karl Wittmann, der meinte: „Ich jage nicht in Gattern, und das wird auch so bleiben. Die Gatterjagd muss einem halt liegen. Neue Gatter werden übrigens nicht mehr genehmigt.“ Was Wittmann allerdings auch anmerkt: „Der Begriff handzahm, den die Tierschützer für die Wildschweine in Mailberg verwendeten, ist nicht wahr.“
Ähnlich argumentierte auch Richard Steeb, Kanzler des Souveränen Malteser Ritterordens: „Die Wildschweine wurden nicht künstlich eingesetzt und sie sind auch nicht zahm. Sie werden auch nicht für den Abschuss gezüchtet, wie ebenfalls behauptet wurde.“ Laut Steeb hat der Ritterorden allen besorgten Tierschützern geantwortet und darauf hingewiesen, dass der Orden keine unqualifizierten oder tierquälerischen Methoden zulässt. „Aber der VGT hat nicht das Gespräch mit uns gesucht, sondern im Internet Falschmeldungen verbreitet und eine Hetzkampagne gegen uns als Grundbesitzer gestartet.“
Wie es jetzt mit dem Jagdgatter weitergeht, ist noch unklar, zumal es auch gegen die Pächter und ihre Familien massive Drohungen gegeben hat. Richard Steeb zur aktuellen Situation: „Natürlich könnte auch ein finanzieller Schaden entstehen, wenn unseren Pächtern durch solche Aktionen versagt bleibt, dem behördlichen Auftrag zur Reduktion des Wildbestandes nachzukommen.“
Der Grüne Bezirksjugendsprecher Lukas Schwarz will Gatterjagden möglichst bald eingestellt wissen. „Ich fordere Landesrat Pernkopf dringlichst auf, diese empörende Tierhatz endlich zu verbieten.“
Zur Sache:
Gatterjagden sind in Österreich nur noch in Niederös-terreich und im Burgenland erlaubt, in allen anderen Bundesländern ist diese Form der Jagd verboten. In NÖ dürfen keine neuen Jagdgatter mehr errichtet werden, die bestehenden dürfen aber weiter zur Jagd genutzt werden.



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