Eine ganze Region entscheidet

- Martin Hindinger und Josef Pendl können einen Teilerfolg verzeichnen. 389 Unterschriften waren wirkungsvoll.Foto: Alexandra Goll
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Keine Windräder im Wald; SPÖ forderte Komplett-Ausstieg, viele Fragen blieben offen.
ZIERSDORF (ag). Zur Gemeinderatssitzung in Ziersdorf kamen wieder rund 40 Besucher, meist aus Kiblitz, um als Augenzeugen dabei zu sein, was der Gemeinderat über die weitere Vorgehensweise der geplanten Windparks beschließt.
SPÖ fordert Ausstieg
Der SPÖ-GR Harald Schörg brachte einen Dringlichkeitsantrag ein. Er forderte den Ausstieg aus den Aktivitäten und Maßnahmen zur Errichtung eines Windparks und erörterte die Gründe: „Es gibt so viele unsichtbare Gefahren, die ein Windrad verbirgt. Auch LH Erwin Pröll meinte in seiner Regierungserklärung am 24.4., dass die Schlagschatten der Windräder nicht den Blick auf unsere schöne Naturlandschaft trüben dürfen. Das ist doch eine klare Aussage!“
SPÖ zog bei der Sitzung aus
Mit den Stimmen der ÖVP wurde der Antrag abgelehnt. Daraufhin verließen die SPÖ Gemeinderatsmitglieder die Sitzung. ÖVP-GR Franz Klepp stellte den Antrag, die Windparks nicht in zusammenhängenden Wäldern zu errichten und den Guggelwald davon auszunehmen. Zu diesem Punkt und auch zur bindenden Volksbefragung stimmte der nur mehr aus ÖVP-Mandataren bestehende Gemeinderat einstimmig zu.
Der Termin für die Befragung wurde in Ziersdorf, Heldenberg, Sitzendorf und Hohenwarth auf 9. Juni 2013 festgelegt. In Ziersdorf mit folgendem Wortlaut: „Soll die Gemeinde in Radlbrunn (Gebiet Sonnleiten), in Fahndorf (Gebiet Kuhstallberg und Spiegel) und Ziersdorf (Gebiet Köhlberg) Flächen für Grünland-Windkraft widmen, jedoch alle zusammenhängenden Waldgebiete über 10 Hektar ausnehmen?“
Maissau und Ravelsbach werden nicht abstimmen. „Wir möchten klar und deutlich aufklären. Dafür ist uns der Abstand zu kurz. Eventuell werden wir zu einem späteren Zeitpunkt eine Volksbefragung durchführen“, meinte der Bgm. von Maissau, Josef Klepp. Ravelsbachs Bgm. Walter Schmid glaubt an mögliche Änderungen bei den Schutzabständen und möchte diese von LH Pröll angedeutete Entwicklung noch abwarten.
Erfolg der Bürgerinitiative
Auch die Bürgerinitiative „Pro Lebensraum Wald“ war bei der Sitzung dabei. Sprecher Martin Hindinger und Josef Pendl sind froh, dass es keine Windräder im Wald über 10 Hektar geben wird, und sehen das Ergebnis als Teilerfolg ihrer wochenlangen Informationskampagne.
Wichtige Punkte blieben total ungeklärt: „Der Abstand der Schutzzonen wurde nicht angesprochen und auch unsere Forderung der Überprüfung der Verträge ist nicht erwähnt worden“, so Martin Hindinger.
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