Baustelle in der Wildnis: Historische Bärnriedlau-Hütte wird renoviert

Foto: Österr. Bundesforste
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ROSSLEITHEN. Am Alpenvereinsweg Nr. 461, dem Wanderweg zur höchsten Erhebung im Nationalpark – dem Hohen Nock - gelegen, bietet die Bärnriedlau im südlichen Sengsengebirge einen der schönsten Ausblicke auf das Windischgarstnerbecken und das Stodertal. Die ehemalige Jagdhütte Bärnriedlau war Teil des Besitzes der Grafen Lamberg und dürfte mehr als 300 Jahre alt sein. Um 1900 verpachtete Heinrich von Lamberg die Jagd vieler Reviere im Bereich des heutigen Nationalparks. Der wohl bekannteste Jagdpächter der gamsreichen Gebirgsrücken war Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich.

Die Bärnriedlau war einer der wichtigsten Stützpunkte bei den großen herrschaftlichen Jagden. 1901 wurde die Hütte revitalisiert und ausgebaut. Reitsteige zur Anreise wurden angelegt. 1938 wurde die Liegenschaften der Lambergs an das Deutsche Reich verkauft und ging 1956 daraus an die Österreichischen Bundesforste über. Seit Gründung des Nationalparks 1997 wird das Gebiet vom Nationalparkbetrieb der Bundesforste betreut. 2009 stellte das Bundesdenkmalamt die Jagdhütte Bärnriedlau wegen der jahrelangen Beziehung zum Kaiserhaus unter Denkmalschutz. Außerdem gibt es in dieser Seehöhe und Lage wegen der schwierigen Erreichbarkeit kaum noch Berghütten die in das 18. Jahrhundert zurückreichen.

Bedeutung und Projekt
Die Jagdhütte Bärnriedlau ist ein wichtiges kulturhistorische Objekt und ein wichtiger Teil der Nationalparkinfrastruktur. Aus diesen Gründen wird die Hütte vor dem Verfall bewahrt.

"Die Nationalpark Gesellschaft und die Kulturabteilung des Landes O.Ö. unterstützen unter Mitwirkung des Bundesdenkmalamtes dieses Projekt. Da das Gebäude nur über einen alten Reitsteig erreichbar ist, muss der Materialtransport überwiegend mit Hubschrauber erfolgen. Alle Maßnahmen werden nur nach Rücksprache mit dem Bundesdenkmalalmt und mit besonderer Rücksichtnahme auf die historische Bausubstanz von Mitarbeitern der Bundesforste durchgeführt. Unsere Forstarbeiter sind auch Professionisten und bringen ihre Fähigkeiten als Zimmerer, Tischler und Spengler seit Jahren bei der Renovierung von Gebäuden ein", sagt Projektleiter Nationalparkförster Walter Wagner.

In diesem Erhaltungsprojekt soll die Hütte gehoben und fundamentiert, die Fußböden, der Kamin und das Dach erneuert und die Blockwände ergänzt werden.

Verwendung
Die Hütte wird weiterhin als Stützpunkt für das Wildtiermanagement, als Anlaufpunkt für Wildtierexkursionen und als Stützpunkt für Forschungsprojekte genützt. Sie ermöglicht der Öffentlichkeit den Zugang zur Kulturgeschichte der Monarchie und dazu ein spezielles Besucherprogramm.
Die Ver- und Entsorgung soll zur Vermeidung von Hubschrauberflügen im Nationalpark zukünftig mittels Tragtieren entlang des revitalisierten Reitsteiges erfolgen.

Aktuelle Führungs-Angebote im Nationalpark
Nur zur Paarungszeit ist der sonst scheue Rothirsch, der König des Nationalparks, weithin zu hören. Geführt von Nationalparkjägern der Bundesforste erfahren Besucher Spannendes aus der Biologie des Rotwildes, den Nationalparkzielsetzungen und den Teilnehmern bietet sich ein lautstarkes Brunftspektakel. Meist können Hirsche und ihr Rudel auch beobachtet werden. Buchung für Termine zwischen 18. und 30. September im Nationalpark Zentrum Molln unter Tel. 07584/3651 möglich.

Übrigens: Am letzten September- und am ersten Oktoberwochenende steht im Jagahäusl im Bodinggraben Wild auf der Speisekarte!

Alle Fotos: Bundesforste/Nationalparkbetrieb Kalkalpen

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Foto: Cityfoto
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