Vorbild für ganz Österreich

- Die einzigartige Arbeit von Grete Melzer (mi) wird nun auch digital dokumentiert.
- hochgeladen von Sandra Schütz
Österreichs einzige mobile Kinderkrankenschwester – Grete Melzer – ist in Korneuburg unterwegs.
STADT KORNEUBURG. "Korneuburg hat etwas, das ganz Österreich gut tun würde", stellt Lilly Damm von der Medizinischen Universität Wien fest. Denn seit Jahrzehnten ist Korneuburg mit seiner mobilen Krankenschwester ein Vorreiter. Auf Initiative von Kinderarzt Ferdinand Sator ist Grete Melzer seit 1986 in Korneuburg unterwegs. Und "es ist unglaublich, wie sehr junge Eltern ihr vertrauen", fügt Vizebürgermeisterin Helene Fuchs-Moser hinzu.
Ob persönliche Besuche oder telefonische Beratung, Grete Melzer ist für die frischgebackenen Eltern und ihre Lieblinge da. In erster Linie geht es der Kinderkrankenschwester dabei darum, die Gesundheitskompetenz der Eltern zu schulen. "Meine Aufgabe ist es herauszuhören, was die Eltern und die Kinder brauchen, einzugreifen, wenn es notwendig ist und die Eltern auch darin zu sensibilisieren, die Krankheit des Kindes richtig einzuschätzen", erklärt Melzer. Von Selbstdiagnosen über Google & Co. rät sie ab. "Das ist eine Überinformation, die noch mehr verunsichert."
Um die Arbeit Grete Melzers besser aufzeigen zu können, wurde nun gemeinsam mit Lilly Damm und Medizininformatiker Stefan Hochwarter ein Dokumentationssystem entwickelt. Schon jetzt kann sich die Bilanz sehen lassen: In 27 Jahren hatte Melzer rund 8.000 persönliche Kontakte, 35.000 telefonische Beratungen und betreute 14.500 Mütter in ihrer Mütter- und Stillgruppe.
Und noch ein Detail ist interessant: Während es beispielsweise in Schweden rund 2.000 mobile Krankenschwestern gibt, gibt es in Österreich mit Grete Melzer nur eine einzige.
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