Reschenbahn wird erneut diskutiert

Ein Relikt der nie gebauten Reschenbahn ist der Tunnel im Landecker Stadtgebiet.
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LANDECK/MALS (otko). Im Stadtgebiet von Landeck sowie im Oberen Gericht sind zahlreiche Relikte der nie gebauten Reschenbahn zwischen Landeck und Mals zu sehen. Pläne für eine solche Bahnverbindung gab es bereits im 19. Jahrhundert. Nach der Eröffnung der Arlbergbahn 1884 und dem Bau der Vinschgaubahn bis Mals erhielt das Projekt neuen Auftrieb. Die Regierung in Wien genehmigte 1907 Mittel für die Trassenplanung.
In der Spätphase des Ersten Weltkriegs wurde dann tatsächlich zwischen Landeck und Tösens gebaut. Nach dem Waffenstillstand 1918 und der Abtrennung Südtirols wurden die Arbeiten eingestellt. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Arbeiten zwischen Dezember 1944 und Mai 1945 wieder aufgenommen.

Touristischer Nutzen

Derzeit wird südlich des Reschen die Idee einer Reschenbahn erneut diskutiert. Der Südtiroler Landtag hat am 18. September 2015 einstimmig den Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit zur Fertigstellung der Bahnlinie von Mals nach Landeck genehmigt. "Die Landesregierung wurde aufgefordert, mit dem Bundesland Tirol und dem Kanton Graubünden in Kontakt zu treten, um die Möglichkeiten einer Umsetzung dieser Bahnverbindung auszuloten", so Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit. Diese innertirolische Bahnverbindung über den Reschen würde laut Knoll und seinen Fraktionskollegen das Inntal und den Vinschgau verbinden und brächte – gemessen an den Einwohnerzahlen und der Bedeutung für die Tourismuszentren entlang der Strecke, aber auch im Hinblick auf die internationalen Anschlussmöglichkeiten in Landeck – den größten Nutzen.
Neben der Bedeutung als öffentliches Nahverkehrsmittel, wäre die Reschenbahn auch von großem touristischen Nutzen. "Zwischen Mals und Landeck befinden sich die Skigebiete Haideralm, Schöneben, Nauders, Serfaus-Fiss-Ladis und Fendels, die direkt an die Bahn angeschlossen werden könnten. Auch der Rad- und Wandertourismus würde im Sommer davon profitieren", betont Knoll.
Durch den Anschluss an die Arlbergbahn in Landeck und die Möglichkeit einer Verbindung mit den rätischen Bahnen in Schuls von Pfunds oder Tösens aus, würde die Vinschgaubahn über die Reschenbahn damit auch direkt an internationale Linien und die Schweiz angeknüpft.

Gedämpfte Erwartungen

Im Gegensatz zur Südtiroler Landespolitik hat die ÖBB derzeit andere Prioritäten. Die ÖBB haben laut Johann Kapferer, ÖBB-Kommunikation, gemeinsam mit der Politik vor einigen Jahren das Zielnetz 2025+ definiert.
"Dabei haben sich die ÖBB und die Politik verständigt in welche Bahnprojekte zielgerichtet im Sinne der Kunden und Gütertransporte investiert werden soll. Die europäischen Achsen zwischen Norden und Süden laufen derzeit und auch in Zukunft klar über andere Wege, wenn wir etwa an den Gotthardtunnel in der Schweiz oder den Bau des Brennerbasistunnels oder die Attraktivierung der Südstrecke zwischen Klagenfurt, Graz und Wien denken", so Kapferer. Deshalb werden aktuell genau dort große Investitionen getätigt um die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene zu erreichen.
"Wenn wir uns also dieses Zielnetz 2025+ anschauen und die derzeitige Faktenlage betrachten sehen wir aus heutiger Sicht keine realistische Chance, dass ein solches Projekt umsetzbar wäre", stellt Kapferer fest.

Ein Relikt der nie gebauten Reschenbahn ist der Tunnel im Landecker Stadtgebiet.
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