Leopoldstadt und Brigittenau
Corona Gsteu vernetzt das Grätzel mit Kunst
Von Malerei bis Kabarett: Die Künstlerin Corona Gsteu ist in der Pandemie über sich hinausgewachsen.
WIEN/LEOPOLDSTADT/BRIGITTENAU. „Durch mein Studium an der Angewandten habe ich gelernt, mit schrägen Situationen umzugehen", erzählt Corona Gsteu. Durch ihren Vornamen habe sie die Pandemie für positive, humorvolle Aktionen genutzt. Dabei hat die Krise bei ihr einen regelrechten Schaffensschub ausgelöst. „Mein Name bedeutet Gekrönte oder Krone, ein Zeichen, das sich durch meine Arbeiten zieht“, erklärt die Künstlerin.
Neues treibt sie voran, um durch den Austausch mit anderen Menschen Impulse für das eigene Schaffen zu erhalten. „Ich versuche immer, ein System zu entdecken und Themen, Bereiche, Farben, Formen oder Menschen zu vermengen. Meine entstehenden Ideen schenke ich jedem, der sie brauchen kann“, so Gsteu.
Diese Sichtweise nutzt sie sowohl für ihre Arbeiten als Malerin, für ihre Objekte, Architekturen, aber auch für Stadterneuerungsprozesse. Bereits als Studentin hat sie sich im Stuwerviertel niedergelassen und leitet heute das Frauen- und Aktiv-Café der Gebietsbetreuung für die Bezirke 1, 2, 7, 8, 9 und 20.
Weit mehr als nur Kunst
Für Furore sorgten ihre Cartoons der "Mittwoch-Saunarunde", mit denen sie dem Brigittenauer Bad ein Denkmal setzte. Einen Namen machte sich die umtriebige 57-Jährige auch mit urbanen Kunstprojekten wie „Agora Marktbiennale“ am Vorgartenmarkt, dem tragbaren Eck oder „Fair Kids in Progress“ in Schulen.
Ob Straßenbefragungen, Malwettbewerbe, Kurzfilme oder Feste: Corona Gsteu verwebt in ihren Arbeiten sowohl Organisation, ihr Wissen als Architektin und Raumplanerin, Empathie, Kunst und menschliches Gespür. „Durch Beobachtung festigt sich im Kopf eine Idee, deren Umsetzung sich eine zielgruppenadäquate Methode sucht.“ Dabei sei es ihrem Willen und künstlerischen Drang zu verdanken, dass die Ideen auch real werden.
Von Malerei bis Kabarett
Die Pandemie ließ Gsteu an Kreativität nur so sprühen: „Ich habe Tuschezeichnungen angefertigt und am Computer mit Farbe bearbeitet.“ Diese sind in limitierter Anzahl als Kunstdrucke online oder in der "Enoteca Amici miei" am Vorgartenmarkt erhältlich. Zudem sind ihre Werke am 23. und 24. April bei einer Ausstellung im Grätzelzentrum am Max-Winter-Platz zu sehen.
Die Zeichnungen sind auch Teil einer multimedialen Bühnenshow des Kabaretts „Impfdi-gimpfdi“. Dabei vermischt Gsteu humorvolle Texte mit einer Lichtshow und Musik: „Ich überschreite mit dem Kabarett meine Kunstgrenze.“
Um sich auf sich selbst zu konzentrieren, hat sie während der Pandemie den "Corona-10er" entwickelt. Mit dessen Hilfe sollen sich die Menschen zehn Minuten Zeit für sich selbst nehmen, um das eigene Spiegelbild zu betrachten. Das habe ihr auch geholfen, um „mir zu verdeutlichen, was mir wichtig ist, was ich brauche und wer ich bin“. Mehr über die Künstlerin gibt es unter www.coronagsteu.com nachzulesen.
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