Freie Künstler kämpfen um Förderungen

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LINZ (spm). Die Stadt muss sparen. Aus diesem Grund sollen die freiwilligen Ermessensausgaben in allen Ressorts um zehn Prozent gekürzt werden. Davon ist im Kulturressort besonders die freie Szene betroffen, die von diesen Ermessensausgaben bis zu 80 Prozent bekommt. Für 2014 ist eine Kürzung von 90.000 Euro angekündigt. Dieser Betrag könnte laut einem offenen Brief vom Vorsitzenden des Stadtkulturbeirats Thomas Diesenreiter noch auf 200.000 Euro steigen. "Es ist kaum auszudenken, welche Konsequenzen dieser Schritt auf das kulturelle Leben unserer Stadt haben wird. Viele Vereine sind schon heute am Rand des finanziellen Ruins, die meisten Initiativen werden durch Selbstausbeutung, Ehrenamt und unter höchst prekären Arbeitsumständen erhalten", so Diesenreiter. Rückendeckung bekommt er von ÖVP-Vizebürgermeister und Kulturreferent Bernhard Baier. "Diese zehnprozentige Rasenmähermethode tragen wir nicht mit. Für jene, die mit wenig Mitteln vieles erreichen und ehrenamtlich unterwegs sind, darf man keine Belastungen setzen", so Baier.
Allianz von SPÖ und FPÖ
Dass es zu Einsparungen kommen wird, ist durch einen gemeinsamen Gemeinderatsbeschluss von SPÖ und FPÖ fix. Allerdings muss deswegen laut SPÖ-Vizebürgermeister und Finanzreferent Christian Forsterleitner keinesfalls zwingend bei den freien Künstlern eingespart werden. "Das kann nur am mangelnden Gestaltungswillen des Kulturreferenten liegen", sagt Forsterleitner. So hätte Baier verschiedene Möglichkeiten, Investitionen anders zu vergeben. "Da könnte zum Beispiel mal eine Förderung oder der Einbau eines Liftes um ein Jahr verschoben werden", sagt Forsterleitner, der betont, dass es auch in allen anderen Ressorts möglich sei zu sparen. Überhaupt kein Verständnis für die Sorgen der freien Szene hat FPÖ-Fraktionsobmann Markus Hein. "Ich glaube, dass die freie Szene in Linz ausgezeichnet bedient wird. Da muss keiner in Panik geraten wegen so einer moderaten Kürzung." Unverständlich für Diesenreiter, für den die Politik gefordert ist. "Es muss eine Lösung geben, die die Vielfalt der Kunstszene in Linz nicht gefährdet."
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