"Der Kaswurm"
Eine nicht alltägliche Beobachtung machte Rupert Oberkofler im Sommer bei einem morgendlichen Spaziergang auf einem Güterweg am Mittersiller Sonnberg: Auf dem Asphalt bewegte sich vor ihm eine ihm unbekannte Larvenmasse. Über sein Ersuchen fuhr ich, ausgerüstet mit meiner Kamera, zur besagten Stelle und fotografierte dieses ca. 25 cm lange Gebilde. Es bestand aus tausenden etwa 1 cm großen Larven.
Zur Klärung, um welches tierische Lebewesen es sich dabei handelt, wandte ich mich an den Direktor des Hauses der Natur.
Die Sache wurde vom Leiter der Salzburger Entomologischen Arbeitsgemeinschaft, Mag. Dr. Patrick Gros, bearbeitet. Demnach handelt es sich um den so genannten „Kaswurm“ (Trauermücken-Larven). Man nimmt an, dass sich die Trauermücken-Larven im Rahmen solcher „Prozessionen“ Verpuppungsorte suchten. Dies wird laut dem Experten im Gebiet der Hohen Tauern immer wieder beobachtet.
Früher vertrat man die Meinung, dass Kaswürmer von jemanden geschickt wurden („Schickwurm“), um anderen Unglück zu bringen.
Über die „Kaswürmer“ gibt es Mythen und Sagen. Eine Sage darüber stammt aus dem Ennstal:
„Zu den geheimnisvollen Dingen gehören auf den Almen Kaswürmer, die als dicke „Wuzeln“ zu Hunderten ja zu Tausenden zu Almhütten kriechen können, in denen meist die Sennerinnen schlampig und unrein arbeiten. Wenn sie einmal in die Hütte eingedrungen sind, fressen sie alles auf. Käse, Butter, ja selbst die Kleidung der Sennerin“ (EnnstalWiki).
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