Hochwassersituation im Bezirk Mödling entspannt sich: Aufräumen im Bezirk

Foto: FF Wiener Neudorf
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MÖDLING/BEZIRK. Feuerwehren aus dem gesamten Bezirk waren seit Freitag im Dauereinsatz. Starkregen und Sturm führten zur Alarmierung der Wehren. Als erste Feuerwehr wurde Brunn am Gebirge um 6:36 Uhr zu Auspumparbeiten am Europaring alarmiert. Etwa zur gleichen Zeit lief auch die Alarmierung in Wiener Neudorf an.

Lage spitzte sich zu

Speziell in den Ortschaften Achau und Münchendorf spitzte sich die Lage zu. Triesting und Schwechat führten Hochwasser und die Pegel stiegen rasant an.
"Von Entspannung kann derzeit keine Rede sein. Wir müssen die kommenden Stunden abwarten ob der Regen nachlässt", so Lukas Derkits von der Pressestelle des Bezirksfeuerwehrkommando Mödling am Freitag am Vormittag.
Auch Martin Hofbauer (Pressestelle BFK) bestätigt die kritsche Situation. Er war vor Ort im Einsatz . "Durch die angespannte Hochwassersituation im Triestingtal sind auch Ortschaften des Bezirkes Mödling gefährdet. Wir werden den ganzen Tag über im Einsatz stehen!" I
Deshalb entschied Bezirksfeuerwehrkommandant LFR Ing. Richard Feischl bereits am Vormittag den Bezirksführungsstab im Feuerwehrhaus Mödling in Stellung zu bringen. Auch die BH-Mödling berief den Behördenführungsstab ein. Als Verbindungsoffizier steht KHD-Bereitschaftskommandant HBI Kurt Raitmar im Einsatz.
Im Feuerwehrhaus Mödling wurde unter der Gesamtleitung von BR Peter Lichtenöcker die Bezirksalarmzentrale auf vier Disponenten erhöht und die mobile Einsatzleitung im BFÜST Raum aufgebaut. EOBM Alfred Widhalm (FF Maria Enzersdorf) und FT Nikolaus Erben (FF Gaaden) leiten in ihrer Funktion als S2 den Führungsstab.
In Achau wurde die Bevölkerung vor dem drohenden Hochwasser durch die Einsatzkräfte gewarnt und erste Straßenzüge mussten gesperrt werden. Weiters wurden am Bauhof Achau erste Sandsäcke gefüllt. In Münchendorf wurde die Sandsackfüllmaschine in Stellung gebracht und 1.200 Säcke befüllt um ebenfalls erste Säcke für den Notfall in Münchendorf und Achau vorzubereiten. Ebenfalls in Münchendorf musste ein Kanal mittels Tragkraftspritze entlastet werden und Verklausungen an einer Brücke mit einem Bagger entfernt werden.

Achau trennten wenige Zentimeter

Freitag am späten Nachmittag war es besonders in Achau kritisch. Dort wurden laut Herbert Wimmer vom BFK Mödling bereits Sandsäcke in Stellung gebracht. Besonders am Zusammenfluss mit der Triesting war die Lage prekät.

Historischer Keller ausgepumpt

In Maria Enzersdorf musste Freitag am Vormittag der historische Keller des Missionshauses St. Gabriel ausgepumpt werden. Mittels mehrerer Tauchpumpen beförderte man das eingedrungene Wasser ins Freie und kontrollierte den verlaufenden Wasserstand. Nach knapp drei Stunden durchgehender Laufzeit konnten die Pumpen außer Betrieb genommen werden und die Mannschaft rückte wieder ins Feuerwehrhaus ein.

Auspumparbeiten in Kaltenleutgeben

In Kaltenleutgeben kam es am 19. Mai zu einem weiteren Folgeeinsatz nach den starken Regenfällen. Vor der Kleingartensiedlung am Brand hatte sich ein riesiger Regenwassersee aufgestaut der durch das vorgesehene Gerinne nicht mehr abfließen konnte. Daher drohte das Wasser die Siedlung zu unterspülen.
Die möglichen Folgen wurde vor einem Jahr sichtbar, als es zu einem ähnlichen Stausee kam. In einem der Gärten entstand ein Krater in dem eine halbe Terrasse verschwand - das betroffene Haus wurde stark beschädigt und musste aufwändig saniert werden.
Daher entschied der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kaltenleutgeben HBI Kurt Raitmar den See vorsorglich abzupumpen. Zu diesem Zweck wurde die Großpumpe SPA 200 der FF Achau alarmiert. Die einzige Möglichkeit das Wasser abzupumpen bestand nur über den Beginn des Regenwasserkanals am Bauhof Kaltenleutgeben - dieser ist ca. einen halben Kilometer von der Einsatzstelle entfernt.
Die Großpumpe der FF Achau führt nur ca. 60 Meter Schlauchmaterial der Dimension "A" mit. Daher musste die restliche Strecke mit zwei "B"-Leitungen bewältigt werden. Aufgrund der Distanz wurd e der Schlauchanhänger der FF Perchtoldsdorf nachalarmiert.
Gemeinsam konnte damit die erforderliche Schlauchleitung von 500 Metern gelegt werden um in weiterer Folge ca. 3.000 Liter Wasser pro Minute aus dem See abpumpen zu können.
Nach rund 24 Stunden konnte der Pegelstand im Wald um ca. 1,3 Meter gesenkt werden.
Um das verstopfte Ablaufgitter reinigen zu können und damit ein selbstständiges Ablaufen des Wassers zu ermöglichen, wurde am 20. Mai 2014 die FF Hinterbrühl alarmiert. Diese besitzt ein Schlauchboot das für derartige Einsätze gerüstet ist. Nach den Vorbereitungen konnte das Boot zu Wasser gelassen werden. Anschließend wurde versucht das Ablaufgitter von dem Boot aus zu reinigen.

Einsatz im Nachbarbezirken

Über die Landeswarnzentrale wurde am 17. Mai kurz nach 19 Uhr die Bezirksalarmzentrale verständigt und gebeten die Freiwillige Feuerwehr Brunn am Gebirge mit der SPA 900 zu alarmieren. Es handelt sich bei dieser Pumpe um eine Sonderpumpanlage.
Als Einsatzgebiet wurde die Katastralgemeinde Pischelsdorf (Gemeinde Götzendorf, Bezirk Bruck an der Leitha) genannt. Nachdem sämtlich Vorbereitungen abgeschlosse n waren, ging es mit vier Fahrzeugen und 18 Mann zur Hilfeleistung.
Kurz nach 21 Uhr trafen die Einsatzkräfte in Neupischelsdorf ein. Nach der Lageerkundung wurde die SPA 900 in Stellung gebracht. Es galt ein Feld mit einem Wasserstand von rund 1,5 m Höhe abzupumpen, da die Wassermassen eine Wohnsiedlung bedrohen.
3 Saug- und Druckleitungen zu je rund 100 Meter sind verlegt worden und pumpen etwa 500.000 Liter pro Stunde in die Fischa. Obwohl in fast 24 Stunden nicht weniger als 12 Millionen Liter Wasser abgepumpt wurde, senkte sich der Pegelstand nicht. Deshalb wurde neben der SPA 900 und zwei SPA 200 eine weitere SPA 900 eingesetzt.
Wichtig bei den Pumparbeiten war, den Durchlass beim Bahndamm ins Augebiet nicht zu verklausen lassen, da sonst eine Unterschwemmung droht.
Nach rund 36 Stunden konnten erste Erfolge erzielt werden. Der Pegelstand im Feld konnte um ca. 10 cm und in der Fischa um ca. 5 cm gesenkt werden. Am 20. Mai schließlich die gute Nachticht: Der Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Brunn am Gebirge konnte nach 56 Stunden Dauereinsatz um 6Uhr 45 beendet werden. Insgesamt wurden rund 28 Millionen Liter Wasser zurück in die Fischa gepumpt. Bis zur Mittagszeit waren die Einsatzkräfte mit den Abbau-, Reinigungs- und Instandsetzungsarbeiten beschäftigt. Sowohl im Bezirk Mödling als auch in den Nachbargebieten entspannte sich die Lage merklich. Die Sandbarrikaden und planen wirden wieder abgebaut.

Weiterführende Infos:Bezirksfeuerwehrkommando Mödling

www.ff-wr-neudorf.at

Hochwassersituation spitzt sich zu


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