Ambitionierte Bewusstseinsbildung
Luftenberg wird "Handybewusste Gemeinde"

Fit fürs Netz: Diese Luftenberger Kids wissen, worauf man aufpassen muss. | Foto: AK Junge Gemeinde
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Handys sind aus unserem modernen Alltag quer durch alle Generationen nicht mehr wegzudenken. Mit jeder neuen Funktionalität wachsen Nutzen, aber auch Gefahren dieser Technologie. In einem ambitionierten Vorsorge- und Informationsprojekt des Arbeitskreises "Junge Gemeinde" wird in Luftenberg über das lokale Netzwerk von Gemeinde, Bildungseinrichtungen und Vereinen Bewusstseinsbildung zum verantwortungsbewussten und sicheren Umgang mit Smartphones betrieben. Am 13. Juni werden die Ergebnisse präsentiert und das Gütesiegel „Handybewusste Gemeinde“ verliehen.

LUFTENBERG. Schon Kleinkinder sind mittendrin in der digitalen Welt. Die Verführung der bunten Bilder und Videos ist groß. Handy oder Tablet schnell mal als Beschäftigungstool eingesetzt, um den Nachwuchs temporär ruhigzustellen, ist mittlerweile weit verbreitete Praxis. Im Schul- und Teenagealter bauen dann Soziale Medien ungeheuren Gruppendruck auf, lauern neben Kontakten auch Fallen und Manipulatoren auf die jungen Leute. Und wir alle sind - bewusst oder unbewusst - den manipulierenden Algorithmen von Instagram, Tiktok & Co. ausgesetzt, die  zunehmend unsere Alltagswahrnehmung verzerren. Die unser über Jahrhunderte gewachsenes Gesellschafts- und Demokratiemodell binnen Jahren immer rascher verändern. Unsere Kompetenz, damit umzugehen, hinkt dieser dynamischen, in manchen Fällen bedrohlichen Entwicklung weit hinterher.

"Handybewusstsein" wecken

Ein ambitioniertes Vorzeigeprojekt des Arbeitskreises „Junge Gemeinde“ hat sich dieses Themas angenommen. Mit dem Ziel, Luftenberg zur ersten „handybewussten Gemeinde“ Österreichs zu machen, starteten die Initiatoren ein umfangreiches Sensibilisierungsprojekt. Über 30 engagierte Bürgerinnen und Bürger widmen sich aktuell als Botschafter einer bewusst reflektierten Handynutzung, dem Vorantreiben von Medienkompetenz und dem Schutz vor Cyberkriminalität und Sucht.
"Unsere Vision  ist ein 'digital bewusstes' Luftenberg, das insbesondere Kindern und Jugendlichen die Chancen und Risiken digitaler Medien näherbringt. Niederschwellig, leicht verständlich, breit gestreut, spannend und vor allem ohne erhobenen Zeigefinger. Es geht nicht darum, über 'böse' Handys zu reden, sondern wie man ein tolles Tool souverän und sicher nutzt. Hintergrundwissen, etwa wie Social Media Plattformen arbeiten oder Cyberkriminelle agieren, ist wesentliche Basis dafür", erklärt Claudia Froschauer, die als Expertin gemeinsam mit Melanie Mondl, Karoline Buchberger und Gunter Nowak das ehrenamtliche Kernteam des Projekts bildet. Inhaltlich begleitet werden die Organisatoren dabei seit einem Jahr vom Forum Medienbildung.

Viele Initiativen von Vereinen und Schulen

Mit im Boot sind Volks- und Mittelschule sowie NABE, die ASKÖ Sektion Fussball, Kinderfreunde, und Jugendzentrum sowie engagierte Eltern und Jugendliche. Allen gemeinsam geht es darum, Kinder und Teens in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld abzuholen, sie dort altersgerecht fürs Thema Kommunizieren und Smartphon zu sensibilisieren, und ihnen das nötige Wissen zu vermitteln.
Am Tag des Kindes wurde beispielsweise die 150jährige Geschichte der Telefonie beleuchtet - inklusive spannender Schaustücke aus der technischen Entwicklung der zugehörigen Geräte. Selbstgebasteltes Bechertelefone und Morsezeichen inklusive. Die Produktzyklen moderner Smartphones betragen hingegen kaum mehr ein Jahr. Kein Wunder, dass dieses Tempo viele Eltern überrollt, sie oft in der Nutzung neuer Medientools ihren Kindern nachhinken. 
Bei Geocaching machten sich die Kinder der Volksschul-Nachmittagsbetreuung auf eine digitale Schnitzeljagd, welche sie spielerisch zum Entdecken der Natur motivierte. Ein klassisches Positivbeispiel sinnvoller Digitalintegration. Ebenfalls der Zielgruppe älterer Volksschüler widmete sich das "Miki-Projekt" in Kooperation mit der Polizei: Hier erhielten Kinder der dritten Klassen altersgerechte Motivation, mit persönlichen Daten sorgsam umzugehen und damit verbunden die eigene  Sicherheit im Internet zu stärken.

Sicherheit und Suchtpotential im Fokus

Mit dem Heranwachsen werden Soziale Medien und deren enormes Verführungspotential zentrales Thema, das der Zielgruppe auf verschiedenste Weise nahegebracht wurde: Bei den Kinderfreunden machten sich die die Kids ihr individuelles Konsum- und Medienverhalten bewusst und analysierten, wo und wie man in Handysucht abrutschen kann.  Sie gestalteten außerdem eine persönliche „Bewerbung“ ihrer Stärken - wichtige Prävention, um sich durch gesunden Selbstwert nicht bei Hasspostings oder Mobbing in eine emotionale Abwärtsspirale treiben zu lassen.
Beim "Webchecker" Vortrag für Mittelschul-Kids erkundeten die Jugendgruppen der Jungen Falken unter Anleitung einer Medienexpertin Wege sicherer Internetnutzung auf den  diversen Kanälen und Plattformen. An der Mitmach-Station “Hinter den Likes” verinnerlichten wiederum Mittelschüler unterschiedliche Medien, deren Entwicklung und Potentiale aber auch Gefahren.

Workshop zur Smartphone-Sucht

Warum greifen wir ständig, oft sogar unbewusst, zum Smartphone? Welche Mechanismen stecken dahinter und wie gelingt die digitale Balance in Schule, Beruf und Alltag? Diesem Thema widmete sich der spannender Workshop "Medienwelten verstehen - Jugendliche im digitalen Zeitalter begleiten". Organisiert vom Arbeitskreis Junge Gemeinde und dem Forum Medienbildung diskutierten 15 Teilnehmer, darunter ASKÖ Fussballer, Lehrer der Mittelschule, Eltern, Jugendliche und Streetworker aus Perg mit Trainerin Claudia Froschauer über den bewussten Umgang mit digitalen Medien. Durch Impulse, Übungen wie „Das digitale Ich“ und alltagstaugliche Tipps wurden praktische Wege aufgezeigt und Rezepte erarbeitet, um Jugendliche besser begleiten können - als Eltern, Lehrer oder Vereinsverantwortliche.

„Markt der Möglichkeiten“ am 13. Juni 

All diese Projekte wurden in den vergangenen vier Monaten erarbeitet.  Den Höhepunkt und Abschluss der bisherigen Aktivitäten bildet am 13. Juni ab 12.30 Uhr der „Markt der Möglichkeiten“ im Forum bzw. Schulhof Luftenberg, der alle Initiativen ausführlich vorstellt. Ein Besuch lohnt sich definitiv, stehen doch auch Organisatoren und Experten für Tipps und Informationen zur Verfügung. Außerdem wird das Gütesiegel „Handybewusste Gemeinde“ an die stolzen Initiatoren verliehen. Beste Motivation, um mit dieser so wichtigen kommunalen Bewusstseinsbildung weiter zu machen und  Luftenberg als Leuchtturm  für ähnliche Projekte auf Gemeindeebene zu positionieren.

Abschlusspräsentation und -ausstellung 
"Markt der Möglichkeiten"

Freitag 13. Juni 2025 von 12.30 bis 14.00 Uhr
Forum und Schulhof Luftenberg

Weitre Informationen zum Projekt: 
www.luftenberg.at/Unser_Luftenberg/Junge_Gemeinde

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