Gewalt an Frauen verhindern

- <b>Kinder und Jugendliche</b> sollen lernen, dass Gefühle und gegenseitiges Vertauen wichtig sind.
- Foto: Fallmann-Hauser
- hochgeladen von Roland Mayr
Gewaltanwendung gegenüber Frauen und Kindern gehört leider auch im Bezirk immer noch zum Alltag.
BEZIRK. Die Bezirksblätter Scheibbs trafen sich mit der diplomierten Sexual-Pädagogin Sabine Fallmann-Hauser aus Lunz am See, um darüber zu diskutieren, wie man durch richtige Prävention und Aufklärungsarbeit, Gewalt gegenüber Frauen und Kindern erfolgreich verhindern kann.
Arbeit mit jungen Menschen
"Leider bekommen Kinder und Jugendliche in unserer modernen Gesellschaft Sexualität in Film, Fernsehen und Internet unreflektiert präsentiert. Wir leben in einer sehr sexualisierten Gesellschaft, wo vor allem Mädchen bestimmte Schönheitsideale vorgegeben werden, denen sie entsprechen sollen. Burschen wiederum glauben oft, dass Pornografie, die sie im Internet präsentiert bekommen, der Realität entspreche und geraten dadurch unter psychischen Druck und denken, sie müssten auch so agieren", erklärt Sabine Fallmann-Hauser.
Aufklärungsarbeit ist wichtig
Gerade wegen dieser Reizüberflutung, denen besonders junge Menschen ausgesetzt sind, ist es umso wichtiger, bei Kindern und Jugendlichen mit Aufklärungsarbeit an den Schulen zu beginnen.
"Man muss unbedingt bei den Kindern mit einer zwanglosen und lockeren Aufklärungsarbeit beginnen, um ihnen näherzubringen, wie wichtig es ist, Gefühle zuzulassen und gegenseitiges Vertrauen zu entwickeln. Die Schüchternheit wird dabei abgelegt und die Überforderung auf die Seite gestellt. Begleitende externe Workshops für alle Schulstufen sind deshalb sehr wichtig, um verbaler und sexualisierter Gewalt vorbeugen zu können", so Fallmann-Hauser.
Viele Formen der Gewalt
"Gewalt gegenüber Frauen ist facettenreich und hat viele Gesichter. Das beginnt bei verbaler und psychischer Gewalt und endet bei körperlichen Tätlichkeiten und sexuellem Missbrauch. Deshalb ist es auch von großer Bedeutung, Erwachsene zu sensibilisieren, um diesen mitzuteilen, wohin man sich wenden kann und welche Spezialisten einschreiten können, wie die Polizei oder das Jugendamt. Leider verheimlichen es Frauen oft, wenn sie von ihrem Beziehungspartner geschlagen werden. Dieses Problem tritt vor allem im ländlichen Raum auf, wo jeder jeden kennt, weshalb ein aktives, sensibles Umfeld notwendig ist. Man sollte einfach nicht wegschauen und eingreifen", bringt es die Lunzer Sexual-Pädagogin auf den Punkt.




Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.