Große Bestürzung über Reschreiters Tod auch beim Bürgermeister

- Vizebürgermeister Walter Reschreiter verstarb am 18. Jänner an einem Herzinfarkt.
- Foto: Stadt Hallein
- hochgeladen von Theresa Kaserer-Peuker
„Vizebürgermeister Walter Reschreiter hat sein Leben dem Einsatz für die Anliegen der Minderheiten, der Benachteiligten, der Flüchtlinge in unserer Stadt und im Bundesland Salzburg gewidmet", erklärt Halleins Bürgermeister Gerhard Anzengruber.
HALLEIN (tres). Dies wird und wurde über alle Interessens- und Parteigrenzen hinweg anerkannt und geschätzt, äußert sich Anzengruber (ÖVP) tief betroffen von der unerwarteten Nachricht vom plötzlichen Ableben des Zweiten Halleiner Vizebürgermeisters.
"Die Stadt Hallein verliert eine markante und engagierte Persönlichkeit - einen Querdenker und Freigeist mit scharfem Verstand und einem großen sozialen Herz. Unser Mitgefühl gilt der Familie des Verstorbenen, seinen Wegbegleitern und Freunden. Trotz parteipolitischer Ungebundenheit – oder gerade deswegen – war sein politisches Engagement und sein Einsatz als gestandener Fürsprecher und politischer Anwalt der benachteiligten Mitmenschen ungebrochen. Wir gedenken dem Menschen, dem leidenschaftlichen Halleiner und Kommunalpolitiker Walter Reschreiter mit großem Respekt“, sagt Bgm. Anzengruber weiter.
Der parteifreie Halleiner Vizebürgermeister erlag in der Nacht auf den 18. Jänner einem Herzversagen.
Zuletzt war er parteifrei
Walter Reschreiter war seit 14. April 2009 Mitglied der Stadtgemeindevertretung. Am 14. Juni 2012 wurde er zum zweiten Vizebürgermeister der Stadt Hallein gewählt. In dieser Funktion war er beauftragter Ressortführer für Bau-, Raumplanungs- und Umweltangelegenheiten. Darüber hinaus war er Vorsitzender des Umweltausschusses. Der überzeugte Sozialdemokrat trat im November 2015 überraschend aus der SPÖ aus und war seither parteiloses Mitglied der Stadtgemeindevertretung und Stadtgemeindevorstehung.
Mit-Initiator der "Stolpersteine"
Beruflich war Walter Reschreiter für die „LAUBE“ tätig, die sich um die Nachbetreuung und Beschäftigung chronisch psychisch kranker Menschen kümmert. Sein Beruf wurde auch zur politischen Berufung. So galt sein unermüdlicher Einsatz – wie zum Teil bereits erwähnt – den Minderheiten, den Schwachen, den Beeinträchtigten, den Flüchtlingen, dem Umweltschutz, Fairtrade, dem Keltenmuseum bzw der Kultur, der Halleiner Altstadt. Ein besonderes Anliegen war ihm das Erinnern an die Opfer der NS-Zeit. Er beschäftigte sich intensiv mit der NS-Euthanasieforschung und war Mit-Initiator für die „Stolpersteine“ in Hallein, um an das Schicksal jener Menschen zu erinnern, die während der Zeit des Nationalsozialismus in Hallein ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.
Zuletzt bemühte sich Walter Reschreiter, die deutsche Euthanasieausstellung „Erfasst, verfolgt, vernichtet – Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus“ nach Salzburg zu holen. Sie soll Ende Februar an der Universität Salzburg eröffnet werden.
Ein Kondolenzbuch für Walter Reschreiter
Vor kurzem wurde Walter Reschreiter 56 Jahre alt. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder.
Am Stadtamt Hallein liegt während der Öffnungszeiten im Foyer ab 19. Jänner 2017 ein Kondolenzbuch auf.
Kurz zum Politischen: Walter Reschreiters Amt als Zweiter Vizebürgermeister von Hallein soll Alexander Stangassinger (SPÖ) antreten.
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