"Von der Ischlerbahn zum Windrad" eine Zeitreise.

Die Thalgauer Ischlerbahn-Zeitzeugen in der ersten Reihe | Foto: Otto Wieser, Mondsee.
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  • Die Thalgauer Ischlerbahn-Zeitzeugen in der ersten Reihe
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„Von der Ischlerbahn zum Windrad“, eine Zeitreise.

Nicht zuletzt wegen der schon länger bestehenden Diskussionen um die Errichtung einer Regionalbahn und Bau von Windrädern - gerade in Thalgau sehr aktuell - war es nicht verwunderlich, dass sehr viele Interessenten der Einladung zur Veranstaltung am 13.3.2014 in die Bibliothek Thalgau gefolgt waren.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Das gebotene Programm erwies sich als erstklassig vorbreitet und im Ablauf spannend gestaltet.

Zuerst brachte Werner Schleritzko aus Wien einen Bericht über die Entstehung und den Bau der Ischlerbahn in den Jahren 1890 bis 1894. Er schilderte deren Steckenführung und Bahntechnik sowie schließlich die Vorgänge um die Einstellung der Bahn. Er forschte bereits seit längerem über die Geschichte der Ischlerbahn nach und hatte darüber zwei Bücher mit dem Titel „Mythos Ischlerbahn“ herausgegeben. Auch noch heute könne die Errichtung damals fast 70 km langen Strecke wegen der geologischen Gegebenheiten und den damals zur Verfügung stehenden Mitteln als Pionierleistung angesehen werden. Die von ihm vorgezeigte Statistik über die Bahnfrequenz während der gesamten Betriebsjahre war zugleich ein eindrucksvolles Indiz für die damaligen schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse in Salzburg.

Die anschließende Präsentation über die Ischlerbahn war als visuelle Fahrt von Salzburg bis nach Bad Ischl aufbereitet. Nach und nach wurden dabei die Stationen der Strecke durch Einblendung von beeindruckenden Originalbildern noch einmal „durchfahren“. Einige Male wurde Halt gemacht, um einigen anwesenden Zeitzeugen Gelegenheit zu geben, über persönliche Erlebnisse vom damaligen Bahnbetrieb zu berichten.
Die nun bereits über 90 Jahre alt gewordenen Zeitzeugen brachten ihre Erinnerungen und Anekdoten mit erstaunlicher Frische und Humor vor und hinterließen großen Eindruck. Es wurde dabei bekannt, dass es bei der Ischlerbahn am Wochende schon damals einen sogenannten „Theaterzug“ gab. Er fuhr um 23 Uhr in Salzburg ab und brachte Theatergäste zu ihren Domizilen im Salzkammergut (vergl. zum heutigen Nachtbus). Stefan Strobl erzählte, wie er als Schaffner den Unfall im Jahr 1948 überlebte, bei dem die Lok wegen eines Felssturzes in die Tiefe stürzte und Zugsführer sowie Heizer unter sich begrub.

Einhellig wird heute die Meinung vertreten, dass im Jahr 1957 die Einstellung der Ischlerbahn eine Fehlentscheidung war und an deren Folgen man gerade jetzt in der Zeit großer Verkehrsprobleme sehr zu leiden hat. Doch wer hätte damals schon daran gedacht, dass die ersehnte Verkehrs-Motorisierung schon ein halbes Jahrhundert später an ihre Grenzen stoßen würde.

Geradezu als Antwort auf diese Erkenntnis konnte man dann die Vorstellung der Pläne für die Regionalstadtbahn durch Bürgermeister Martin Greisberger empfinden. Greisberger als Chef des Vereins Regionalstadtbahn zählt seit mehreren Jahren zu den leidenschaftlichen Vorkämpfern für zukunftsweisende regionale Verkehrslösungen im Raum von Salzburg-Umgebung. Anfangs seien die Ideen für eine Regionalbahn als undurchführbare Visionen gehalten worden. Inzwischen lägen aber nun umfassende Studien vor, die deren Verwirklichung für notwendig und und machbar halten. Sein Appell: Bei wichtigen Zukunftslösungen sollten die politisch Verantwortlichen nicht an den nächsten Wahltag denken, sondern sich ihrer Verantwortung für die Gemeinschaft bewußt sein.

Es sind noch zwei Folgeveranstaltungen angesetzt, wobei am 17.4.2015 das Thema lautet:„Was-MANN-liest, Thalgauer Bürger stellen ihre Buchfavoriten vor“. Am 30.5.2015 werden Peter Stiegler vom Kolowind und Bürgermeister Martin Greisberger über den aktuellen Stand des Projektes "Windrad am Lehmberg" berichten. Die Veranstaltungen wurden von Maria Leitner im Rahmen ihrer Ausbildung zur ehrenamtlichen Bibliothekarin organisiert.

Wo: Ferdinand Zuckerstu00e4tter Strau00dfe, Thalgau auf Karte anzeigen
Die Thalgauer Ischlerbahn-Zeitzeugen in der ersten Reihe | Foto: Otto Wieser, Mondsee.
Eröffnung der Veranstaltung durch Maria Leitner | Foto: Otto Wieser,  Mondsee.
Bericht durch Werner Schleritzko | Foto: Otto Wieser, Mondsee.
Veranstaltungslogo
Collage aus Bildern, die bei der Veranstaltung gezeigt wurden. Das Foto in der Bildmitte ist eine der wenigen Farb-Aufnahmen, die von der Ischlerbahn in Thalgau noch existieren.
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