Partnerstreit: funktionierende Streitkultur ist wichtig

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ANSFELDEN (ros). Immer sachlich bleiben und ohne direkte Kritik seinen Standpunkt vertreten? Psychologen der neuen Schule wissen: in Beziehungen muss ein Partner dem anderen zeigen, wenn er gekränkt ist – und das geht nicht immer ruhig und sachlich. "Es ist auf jeden Fall wichtig zu deponieren, wie es einem in der Situation gerade geht und was man fühlt. Man darf ruhig wütend werden oder Wut empfinden" , weiß die Ansfeldner Psychotherapeutin Andrea Auinger. Trotzdem: Gutes Streiten kann man lernen, und zwar ohne sich so zu verbiegen, wie es die "alte Schule" verlangt. "Im Laufe einer Partnerschaft entwickelt man seine eigene „Streitkultur". Es kann anfangs schwierig sein, mit dem Partner Dinge zu bereden, die einen oftmals richtig „auf die Palme“ bringen können. Daher bei jedem Streit überprüfen, was ist meine Intention? Was möchte ich dem Partner wirklich sagen", so Auinger. "Es wäre aber kontraproduktiv, seinen Partner zu beleidigen, nur um ihm damit weh zu tun. Oftmals muss der Partner für Dinge herhalten, die an eine andere Adresse gehören. Etwa Ärger über den Chef, Kollegen oder die Kinder haben den ganzen Tag genervt". Gibt es Grundregeln, die man beim Streiten einhalten sollte? Auinger verrät: "Es ist sicher wichtig, nicht aus der Emotion heraus zu handeln. Besser ist, in der Eskalation einmal tief Luft zu holen, seine Gedanken zu sortieren und wenn nötig sich auch Zeit zu lassen". Wenn Meinungen festgefahren sind oder man „vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht" ist es ratsam, sich auch einmal als Paar begleiten zu lassen. Ansprechpartner: Andrea Auinger, Praxis für Psychotherapie und Coaching, Ansfelden.


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