Stadt säumig? Kein Schutz vor Hochwasser

Seit Jahren wird der Hochwasserschutz für Weidling nur am Papier geplant. Für einen ruhigen Schlaf fehlt vielen Bewohnern die Sicherheit, die ein Rückhaltebecken bietet. Das erwartete knappe Budget im kommenden Jahr könnte die Maßnahmen zusätzlich verzögern.

KLOSTERNEUBURG (cog). Unscheinbar fließen der Weidlingbach und sein Zubringer, der Rotgraben, durch Weidling. Jene, die das Hochwasser 1975 miterlebt haben, wissen um das enorme Zerstörungspotenzial der beiden Bäche. Aus diesem Grund pochen die Klosterneuburger Sozialdemokraten – 2008 gab es einen gemeinsamen Minderheitenantrag mit FPÖ und PUK (Plattform Unser Klosterneuburg) – seit jeher auf eine Verbesserung des Hochwasserschutzes in Form von Rückhaltebecken.

Warnungen aus dem Off
Der frühere Vorsitzende des entsprechenden Ausschusses und mittlerweile Ex-Stadtrat Franz Lebeth (SPÖ) warnt auch aus seiner Politpension davor, im Bereich des Hochwasserschutzes weiter zuzuwarten (siehe Interview unten). Denn abgesehen von einem Grundsatzbeschluss im Gemeinderat wurden bislang noch keine Maßnahmen gesetzt – eine entsprechende Machbarkeitsstudie von der Universität für Bodenkultur, die der Stadt vor sieben Jahren bereits solche Maßnahmen dringend nahegelegt hatte, dümpelt in der Schublade vor sich hin. „Wir arbeiten uns vor“, kommentiert der ressortzuständige Stadtrat Thomas Mayrhofer (ÖVP) die Situation. „Es muss jetzt einmal ein Gesamtkonzept erstellt werden, das wir dem Land vorlegen, damit wir Förderungen bekommen. Aber das wird sich noch ziehen.“

Erst Kierling, dann Weidling
Den Anfang mache die Stadt mit dem Kierlingtal, wo ebenfalls Rückhaltebecken geplant seien. Aber auch hier liegt die Umsetzung in der Schwebe. „Es gilt die Budgetverhandlungen abzuwarten“, erklärt Mayrhofer.Wann die Zeit für Weidling gekommen sei, könne er noch nicht sagen.
Wie ernst der Stadtrat die Säumigkeitsbeschwerde aus Richtung SPÖ nehme und ob es in dem Punkt eine unterschiedliche Prioritätensetzung gebe? Mayrhofer: „Alles ist wichtig. Ich bin nicht säumig, da müssen Sie sich an meine Vorgänger halten. Ich bin seit einem halben Jahr im Amt und arbeite mit Hochdruck daran.“

Renaturierung angedacht
Der Weidlinger Ortsvorsteher Karl Weiss kennt die Situation: „Wir machen regelmäßig Begehungen und legen hohen Wert auf unmittelbare Maßnahmen wie die Beseitigung von Verklausungen. So funktioniert der Abfluss auch gut.“ Derzeit laufen zudem Überlegungen, den Bach im Zentrumsbereich zu renaturieren.

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INTERVIEW
In seiner Amtszeit mahnte Ex-Stadtrat Franz Lebeth (SPÖ) immer vehement den Schutz vor Hochwasser ein. Er kritisiert: Bis heute sei nichts oder zu wenig diesbezüglich geschehen.

BEZIRKSBLATT: Sie kritisieren fehlenden Hochwasserschutz in Klosterneuburg?
FRANZ LEBETH: „Das große Problem ist, es geht alles viel zu schleppend. Z. B. gibt es noch immer keinen Hochwasserschutz durch Rückhaltebecken im Bereich Kierlingbach und Weidlingbach.“

BEZIRKSBLATT: Vielleicht ist kein Geld vorhanden?
FRANZ LEBETH: „Es ist zu wenig in den Budgets vorgesehen. Die letzten Schäden liegen zwar schon länger zurück, sind aber nicht vergessen. 1997 erzeugte der Kierlingbach ein kritisches Hochwasser und auch heuer gab es im Juli nach einem Unwetter eine bedenkliche Situation für die Anrainer: Bei einem sehr starken Unwetter entstand ein Kanalstau mit Kellerflutungen.“

BEZIRKSBLATT: Aber es ist doch einiges geplant?
FRANZ LEBETH: „Ja, geplant sind vier Rückhaltebecken betreffend Kierlingbach und zwei betreffend Weidlingbach, für das Becken am Marbach gibt es sogar schon eine wasserrechtliche Bewilligung. Im Bereich Haselbach verlangt die Förderstelle noch Nachbearbeitung, offenbar ist unklar, wie groß das Becken werden soll. Die Gemeinde redet sich jedenfalls darauf aus, deswegen steht das ganze Projekt. Für die Weidlingbachbecken-Projektierung wurde in meinem letzten Amtsjahr gar nichts budgetiert. Der hundertjährliche Hochwasserschutz ist für das gesamte verbaute Gebiet damit nicht gegeben.“

Interview: Werner Pelz

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