Tierheime sollen private Helfer entlasten

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Immer wieder gibt es Streit innerhalb der Tierschutzvereine, zwei Tierheime sind nun in Planung.
BEZIRK (rab). Sie sind entlaufen, wurden ausgesetzt oder von der Behörde wegen nicht artgerechter Haltung beschlagnahmt: Rund 200 bis 250 Katzen sowie einige Hunde muss die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck jedes Jahr versorgen. Damit die Fundtiere an einem sicheren Ort mit geregelter Betreuung verwahrt werden können, läuft derzeit das Bewilligungsverfahren für zwei Tierheime im Bezirk. So sollen der Assisi-Hof des Österreichischen Tierschutzvereines in Oberwang mit seiner Zweigstelle in Frankenburg, sowie eine private Initiative in Frankenburg in wenigen Wochen als Tierheim anerkannt werden. „Wir hoffen, dass wir die Bewilligung noch vor Weihnachten erteilen können“, sagt der zuständige Sachbearbeiter der Bezirkshauptmannschaft, Karl Dannbauer.
Verwahrung bei Vereinen
Derzeit greift die Behörde noch auf die Unterstützung von Tierschutzvereinen und privaten Helfern zurück. „Wir haben zumindest fünf Vereine sowie einige Privatpersonen mit denen wir abwechselnd zusammenarbeiten“, berichtet Dannbauer. Während Streuner kastriert und wieder ausgewildert werden, muss die Behörde einen Monat lang für zahme Fundtiere sorgen. „Die Vereine bekommen von uns eine Entschädigung dafür, dass sie sich 30 Tage lang um die Tiere kümmern“, erklärt Dannbauer. „Wenn sich der Besitzer innerhalb dieses Zeitraumes nicht meldet, wird das Tier an einen neuen Besitzer vermittelt.“ Oft geschehe dies aber bereits vor Ablauf dieser Frist. Obwohl die Behörde ein gutes Verhältnis zu den Vereinen pflege, komme es immer wieder zu Schwierigkeiten: „Es gibt einzelne Personen, die sich selbst als Tierschutzbehörde sehen.“ Dazu kommen oft auch noch persönliche Probleme zwischen den Tierschützern.
Zwist unter Tierschützern
Dies zeigt ein Fall besonders deutlich, der in den vergangenen Tagen auf Facebook für Aufregung sorgte. Dabei warfen die Vertreter zweier Tierschutzvereine einer Familie aus Aurach vor, „Tiermessies“ zu sein. Dabei war die Familie selbst bei einem der beiden Vereine aktiv, bis sie im Frühjahr 2014 einen eigenen Verein gegründet hatte. Nun erstatteten die ehemaligen Kollegen Anzeige, dass die Familie in ihrem Haus rund 15 Hunde und zehn Katzen sich selbst überlasse. Deshalb sei das Haus völlig mit Kot und Urin verschmutzt und die Hunde hätten bereits versucht, sich durch Tür- und Fensterstöcke in die Freiheit zu fressen.
„Aufgrund der zahlreichen Anzeigen, die bei uns in den vergangenen Monaten eingelangt sind, zählt die Familie zu den meistüberprüften Hundehaltern im Bezirk“, betont Karl Dannbauer, der gemeinsam mit dem Amtstierarzt bereits mehrmals vor Ort war. „Über Zwingerhaltung kann man diskutieren, aber tierschutzrechtlich ist hier alles in Ordnung.“
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