Bürgerinitiativen
Ost“-Umfahrung“ WN: Baukosten explodieren

- Die Fischa-Auen.
- Foto: M. Biallaudet
- hochgeladen von Doris Simhofer
Ost“Umfahrung“ Wiener Neustadt: Von 32 Millionen würden die Kosten des vom Land NÖ auf Eis gelegten Bauprojekts auf über 60 Millionen steigen. Bürgerinitiative fordert jetzt endgültiges Aus.
WIENER NEUSTADT. Die geplante Ost“Umfahrung“ Wiener Neustadt wurde vom Land NÖ aus dem Doppelbudget 2022+2023 gestrichen. Dass das heftig umstrittene Projekt noch einmal aus der Schublade hervorgeholt wird, wird immer unwahrscheinlicher. Zum massiven Protest in der Bevölkerung mit über 5.000 Unterschriften und dem Aufstand der Landwirte gegen die drohende Enteignung kommt jetzt auch noch eine Explosion der Baukosten. 32 Millionen waren es zum Projektstart. Der Baukostenindex ist alleine im vergangenen Jahr auf 130 angestiegen, die Inflationsrate stieg zuletzt auf über 9 %. „Vor allem energieintensive Baustoffe sorgen dafür, dass sich die Preisspirale nach oben dreht. Steigende Löhne kommen jetzt noch hinzu“, so Lisa Gallian von der TU Wien. Für die Ost“Umfahrung“ heißt das zumindest eine Verdoppelung der Baukosten auf über 60 Millionen Euro. Die Initiative Vernunft statt Ost“Umfahrung“ fordert jetzt ein endgültiges Aus: „Es ist völlig unverantwortlich von Klaus Schneeberger und der ÖVP sich weiter an dieses Uraltprojekt zu klammern und dafür mit den Fischa-Auen das wertvollste Stück Natur in Wiener Neustadt zu opfern.“
Die einzigartigen Fischa-Auen
Die Fischa-Auen sind das wertvollste Stück Natur in Wiener Neustadt. Der als Natura-2000-Schutzgebiet ausgezeichnete Auwald ist einer der letzten Zufluchtsorte etlicher vom Aussterben bedrohter Tiere und Lebensraum einzigartiger Pflanzen. Er ist das zuhause von Eisvögeln, Fledermäusen, Schildkröten und seltenen Schmetterlingsarten.
Die kühlenden Fischa-Auen sind zudem gerade in Zeiten der immer häufiger werdenden Hitzewellen und Trockenperioden wichtig für das Mikroklima und den Wasserhaushalt.
"Die Fischa-Auen sind ein einzigartiges Ökosystem! Die Bäume des Auwaldes leisten mit ihrem tiefen Wurzelgeflecht einen wertvollen Beitrag zu einem stabilen Bodenwasserhaushalt. Zahlreiche Organismen-Arten wie Pilze, Moose, Flechten, Insekten, Pflanzen, Vögel, Säugetiere brauchen den Auwald, um leben zu können. Jeder einzelne Baum kann hunderte Arten beherbergen. Der Auwald muss unbedingt bleiben!“
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.