Vorbereitungstreffen zum ökumenischen Weltgebetstag 2015 im Tagungshaus, Wörgl

- Ökumenische WGT- Multiplikatorinnen im Tiroler Unterland. Nicht auf dem Bild kfb Vorstandsfrau Elisabeth Thurner, die Referentin für die Projektarbeit
- Foto: W. Fohringer vom Tagungshaus, Wörgl
- hochgeladen von Tania Zawadil
WGT Vorbereitungstreffen 2015: Der ökumenische Weltgebetstag findet weltweit jedes Jahr am ersten Freitag im März statt. Heuer werden am 06. März die Frauen aus den Bahamas uns alle einladen, mit ihnen Gott zu preisen und zu bitten.
Mit dem von der Künstlerin Chantal Bethel gestalteten Titelbild – blessed (gesegnet) - und der Gottesdienstliturgie wollte das Bahamaische WGT Komitee über das Meer hinweg der ganzen Welt mitteilen, dass die Bahamas vielfältig gesegnet sind und doch auch Schatten -Armut, Rassismus, sexuelle Gewalt, Ausgrenzung von MigrantenInnen... auf dieses Naturparadies fallen.
Seit über 60 Jahren wird in Österreich der Weltgebetstag gefeiert. Jedes Jahr werden mit den Kollektengeldern (1) aus den Gottesdiensten in ausgewählten Ländern Projekte unterstützt und gefördert, die es Frauen erleichtern, ein selbstbestimmtes Leben in Würde und ohne wirtschaftliche Not zu führen mit einem Recht auf Bildung und Gesundheit.
Diese Bewegung von Frauen in über 170 Ländern der Welt ist aber viel mehr als ein bloßer „SpendensammlerInnenclub“. Sie ist die einzige weltumspannende Gebetsbewegung, die jedes Jahr eine spirituelle Botschaft mit einem ganz konkreten gesellschaftspolitischen Anliegen verknüpft.
So wünschten sich letztes Jahr die Frauen aus Ägypten, dass sich „Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit“ Bahn brechen mögen - wie Ströme aus der Wüste (Jes 35,1-2a). Vor dem Hintergrund der „Arabellion“ war dies ein erschreckend aktueller Wunsch.
2015 wird mit den Mottos:
"ICH - FÜR EUCH - VERSTEHT IHR? -JESUS-, WGT Österreich,
„BEGREIFT IHR MEINE LIEBE, WGT Deutschland
und der Bibelstelle Joh.13,1-17 die Fußwaschung Jesu und seine allumfassende Liebe mit der Aufforderung, es ihm gleich zu tun, in den Mittelpunkt der Liturgie gestellt werden.
In Österreich wird der Weltgebetstag jedes Jahr in ca. 400 Pfarrgemeinden begangen. In der Erzdiözese Salzburg wurden 2014, 39 Gottesdienste gefeiert.
Folgende Gottesdienst Termine für die Feier am Freitag, den 06. März 2015 im Tiroler Unterland stehen schon fest:
- Wörgl, Tagungshaus, 19.30 Uhr
- Niederndorf, Pfarrsaal, 19.30 Uhr
- Kufstein, evang. Kirche, 19.00 Uhr
- Kirchberg, Pfarrsaal, 19.00 Uhr
- Alpbach, Pfarrhof, 15.00 Uhr
- Rattenberg, Pfarrhof, voraussichtlich 18.00 Uhr
Die notwendigen Informationen
zur Liturgie und über „Land und Leute“ im Schwerpunktland und die geförderten Projekte erhielten die Interessierten beim Vorbereitungstreffen im Tagungshaus, Wörgl, am 21.01.2015 von Veronika Braun, Elisabeth Thurner und Tania Zawadil.
Das nächste Vorbereitungstreffen ist am Mittwoch, den 28.01.2015 in Kössen, im Pfarrsaal, 14.00 - 17.00 Uhr.
Bahamas:
Von der Sehnsucht nach Sonne, Strand, Meer und Palmen leben alle Inselstaaten, aber ganz besonders die Bahamas. Die parlamentarische Demokratie mit Queen Elisabeth II. als Staatsoberhaupt (2) besteht aus 700 Inseln, von denen nur 30 bewohnt und 23 touristisch erschlossen, sind. Diese Inselgruppe im atlantischen Ozean mit ihren 2400 Korallenriffen (3) erstreckt sich von 80 km südöstlich von Florida bis circa 100 km zur Ostspitze Kubas hin.
70 % der 372.000 Bahamaer und Bahamaerinnen (4) leben in der Hauptstadt Nassau auf der Insel New Providence und 15 % auf Grand Bahama, wo Freeport – die zweitgrößte Stadt des Landes - mit seinem Freihandelshafen als wirtschaftliche Drehscheibe fungiert.
Neun von zehn Insulanern und Insulanerinnen haben schwarz afrikanische Wurzeln. Der sonntägliche Gottesdienst gehört genauso zum Lebensalltag der überwiegend christlichen Bevölkerung wie das auf die Sklavenzeit zurückgehende Fest, Junkanoo. Kostümiert mit Trommeln und Trillerpfeifen gibt es landesweit am zweiten Weihnachtsfeiertag und zu Neujahr farbenprächtige Musik Paraden, die Jung und Alt begeistern.
Gefeiert wird auch alljährlich an jedem ersten Montag im August der sog. Emancipation Day, die Abschaffung der Sklaverei im Jahr 1834. Immerhin 29 Jahre, bevor Abraham Lincoln dies gelang. Diese paradiesischen Inseln locken jährlich mehrere Millionen Touristen und nicht gezählte Anleger ins Land, da es auf den Bahamas außer Verbrauchssteuern und Zöllen keine Steuern gibt. So ist es nicht verwunderlich, dass 80% der Staatseinnahmen durch den Tourismus und die Finanzwirtschaft erwirtschaftet und über die Hälfte der bahamaischen Erwerbstätigen in diesen beiden Branchen beschäftigt sind. Die Turbulenzen der weltweiten Finanzkrise haben auch die Bahamas getroffen und die Arbeitslosenzahlen nach oben schnellen lassen. Während zu Boomzeiten noch haitianische Arbeitskräfte (5) ins Land geholt wurden, werden diese heute als Konkurrenten auf dem angespannten Arbeitsmarkt „gehasst“ und nicht mehr gebraucht, denn 10% der Bevölkerung gelten als arm.
Heute Frau sein auf den Bahamas bedeutet,
eklatant bedroht zu sein von sexueller Gewalt, HIV und Brustkrebs. Die Bahamas gehören zu den Top Ten der Länder mit den meisten Vergewaltigungen (6) und den Top Ten der meisten HIV-Fälle außerhalb von Afrika. Besonders erschreckend, die hohen Vergewaltigungsraten an Kindern und dass eine von 25 Frauen im Lauf ihres Lebens an Brustkrebs (7) vor ihrem 40. Lebensjahr erkranken wird. Homophobie und Rassismus (8) im Alltag sind allgegenwärtig. Obwohl Verhütungsmittel frei zugänglich sind, ist jede vierte Mutter unter 16 Jahren, was dazu führt, dass diese Mädchen die Schule ohne Abschluss verlassen müssen.
Die globale Klimaerwärmung und der dadurch bedingte Anstieg des Meeresspiegels bedrohen natürlich auch die Bahamas, deren höchste Erhebung mit 63 M. ü. M. der Mount Alvernia auf Cat Islands ist.
1) rund € 179.000,-- betrug die Kollektensumme 2014 in Österreich (einschließlich Südtirol)
2) vertreten durch Dame Marguerite Pindling
3) auf der Insel Andros gibt es das drittgrößte Korallenriff der Welt
4) der Rest lebt auf den sog. family islands/den out islands
5) 20.000 bis 50.000 HaitianerInnen sollen illegal im Land leben und sind von Abschiebung bedroht
6) Die Kollekte des Weltgebetstages 2015 unterstützt Frauen- und Mädchenprojekte auf der ganzen Welt, darunter auch die Arbeit des Frauenrechtszentrums "Bahamas Crisis Center" (BCC), das gegen sexuelle und häusliche Gewalt Medien- und Lobbyarbeit einsetzt.
7) genetische Ursachen werden vermutet
8) je heller die Hautfarbe desto höher das gesellschaftliche Ansehen (Pigmentokratie)
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