Ebergassing: Streit geht weiter

- hochgeladen von Sonja Himburg
Petrovic kritisiert Standort für das Logistikzentrum. Bürgermeister Stachelberger und Spar kontern.
¶ EBERGASSING. (Himb) Vergangene Woche luden Die Grünen und die Bürgerinitiative „Kontra Logzentrum Ebergassing“ zur Pressekonferenz ins Schloss Ebergassing. Wieder einmal ging es um das geplante Logistikzentrum, das Spar in der Gemeinde errichten will. Nicht nur das erhöhte Verkehrsaufkommen, sondern auch Umweltbelastungen durch Lärm und Verschmutzung sorgen bei den Anrainern für Unmut. Bürgermeister Roman Stachelberger spricht sich für das Projekt aus: „Immerhin werden 150 Arbeitsplätze geschaffen und die Gemeinde profitiert von 150.000 Euro Kommunalsteuer pro Jahr.“
Madeleine Petrovic, Klubobfrau der Grünen NÖ, kritisiert bei der PK vor allem die Standortwahl für das Spar-Logistikzentrum aufs Schärfste. „Beim geplanten Mega-Projekt gibt es keine Möglichkeit, den Verkehr auf die Schiene zu verlagern. Auch die direkte Anbindung an die Autobahn fehlt. Für Spar gibt es deshalb mit Sicherheit bessere Standorte.“
Diese Aussage stößt Ortschef Roman Stachelberger sauer auf: „Erst nach der Standortprüfung aller umliegenden Gemeinden hat sich Spar für Ebergassing entschieden. Denn es war die einzige Gemeinde, in der keine Ortschaft durchfahren werden muss, um zum Zentrum und dann wieder auf die S1 zu gelangen.“
Auch den Vorwurf der BI und der Grünen, dass das Zentrum im Natura-2000-Gebiet entstehen soll, weist Stachelberger entschieden zurück: „Von der BI wurde bezügliche des Schutzgebietes bereits die europäische Kommission in Brüssel befasst. Diese kam zur Erkenntnis, dass das Umwidmungsverfahren ordnungsgemäß abgewickelt wurde und es keinen Widerspruch zum Natura-2000-Gebiet gibt.“
Die BI sieht das freilich anders: „Unsere Lebensqualität ist durch das Zentrum enorm in Gefahr!“,so die Projektgegner. Seit langem kämpfen sie gegen das geplante Mega-Projekt. Petrovic: „Die Initiative gegen das Logistikzentrum zeigt Weitblick – das unterstützen wir Grünen auf ganzer Linie! Vielleicht schaffen wir es gemeinsam doch noch, dass von Erwin Pröll eine Umweltverträglichkeitsprüfung angeordnet wird.
Auch Alois Huber, Geschäftsführer der Spar Zentrale in Sankt Pölten, ist auf Anfrage zu einer Stellungnahme bereit: „Für mich sind die Aussagen der Grünen politisches Kleinholzschlagen. Hätte man nämlich einen Weitblick, dann hätte man bereits vor sieben Jahren die Raumordnung kritisieren müssen und nicht jetzt, wo die gewerbe- und baurechtlichen Verhandlungen so gut wie abgeschlossen sind (Das Gutachten des Humanmediziners ist noch ausständig).
Wie es aussieht, wird es also vermutlich noch eine ganze Weile dauern, bis alle Beteiligten auf einen grünen Zweig kommen.



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