Täglich 19 km mit dem Fahrrad zur Arbeit

STEYR. Der Religions- und Sportlehrer am BRG Steyr leistet auf seine Art einen Beitrag zum Klimaschutz: Martin Stöckler radelt täglich von Stadt Haag zur Arbeit nach Steyr.

Die 19 Kilometer lange Strecke auf der Bundesstraße bewältigt er in rund 45 Minuten. Nur sechs Mal ist er im vergangenen Schuljahr – bei Eis und Schnee – auf das Auto umgestiegen. Pro Jahr kommt er auf rund 10.000 geradelte Kilometer.

„Das Radfahren entschleunigt den Alltag etwas. Ich komme entspannt zur Schule und auch wieder heim“, sagt der Vater dreier Kinder (12, 8 und 5 Jahre), der gleich aus mehreren Gründen vor zwei Jahren das Zweitauto der Familie verkauft hat.

„Ich fahre einfach sehr gern mit dem Rad, außerdem spart man Geld und CO2.“ Nicht selten muss er sich anhören, wie gefährlich man als Radfahrer unterwegs sei. „Ich lebe leicht und mache mir darüber keine Sorgen. Auch mit dem Auto kann etwas passieren“, entgegnet er. Die Bundesstraße sei breit und sicherer als so manche Nebenstraße. Allerdings räumt Stöckler ein: „Manchmal fahren die Lastwagen schon knapp vorbei und ich muss ausweichen.“

Diebstahl am Stadtplatz
Seit einem Jahr ist der sportliche Pädagoge mit einem 20-Gang-Rad der Marke Giant auf Achse. Das (nicht abgesperrte) Vorgängerrad wurde ihm im Mai 2011 am Steyrer Stadtplatz gestohlen, während er ein Muttertagsgeschenk besorgen ging.

Im Straßenbild ist Stöckler bekannt wie ein bunter Hund. „Viele winken mir, wenn sie mich sehen, und auch die Mitarbeiter der Straßenmeisterei kennen mich schon gut.“
Mit der sommerlichen Hitze kommt Stöckler gut zurecht, der Fahrtwind sei angenehm, sagt er. Um nicht verschwitzt zum Unterricht zu erscheinen, ist das tägliche Duschen und Kleiderwechseln in der Turnlehrer-Garderobe für ihn Pflicht. Vorerst ist aber zwei Monate Pause angesagt, die Ferien haben begonnen.

Radeln ohne Unterstützung
Ein Elektrofahrrad kommt für Stöckler nicht in Frage. „Ich brauche keine Unterstützung“ sagt er. „Wenn die Leute dadurch aber mehr Rad fahren, dann ist es gut“, erklärt der Kommunalpolitiker. Seit 2005 ist er Mitglied und seit 2010 Obmann der Liste „Für Haag“, die mit vier Sitzen im Gemeinderat vertreten ist.

ZUR SACHE: Mit dem Fahrrad sicher unterwegs
+ Nie oben ohne fahren, das heißt nie ohne Helm. Er ist für alle Altersgruppen der wichtigste Schutz gegen schwere Kopfverletzungen.

+ Vor dem Start die Lichtanlage des Fahrrads, die Bremsen, Reifen und die Vollzähligkeit der Reflektoren überprüfen. Eine schlechte Radausstattung erhöht die Unfallgefahr. Ein Muss sind Reflektoren, Beleuchtung, Glocke oder Hupe und zwei getrennte Bremsanlagen.

+ Bei schlechter Sicht (Dämmerung, Dunkelheit, Nebel) unbedingt helle, reflektierende Kleidung bzw. Jacke oder Fußbänder mit Reflektor-
streifen tragen.

+ Ohne Licht im Dunkeln zu radeln ist extrem gefährlich. Die Sichtbarkeit trägt wesentlich zur eigenen Sicherheit bei.