Bezirk Waidhofen: Die B36 ist die gefährlichste Straße

- Hotspots: Die meisten Unfälle ereignen sich in Waidhofen auf der B36 zwischen Vitis und Waidhofen.
- Foto: Quelle Statistik Austria
- hochgeladen von Peter Zellinger
Wo die größten Gefahren am Schulweg oder Weg zur Arbeit lauern
BEZIRK WAIDHOFEN. Die B36 zwischen Waidhofen und Vitis: Der Teilabschnitt ist die gefährlichste Straße im Bezirk. Im Vorjahr gab es laut Daten der Statistik Austria alleine auf diesem Teilabschnitt 16 Unfälle. Wir haben mit Blaulichtorganisationen und Verkehrsplanern gesprochen, was die Ursachen für die Unfallserie sind, wo im Bezirk weitere Gefahren-Hotspots lauern und wie man diese entschärfen könnte.
Zu schnell unterwegs
Etwa 7.000 bis 10.000 Fahrzeuge sind auf der B36 pro Tag unterwegs. Das macht die die Strecke zwischen Waidhofen und Vitis nicht nur zu meistbefahrenen Straße des Bezirks Waidhofen, sondern auch zum Unfall-Hotspot.
Kurios: Eigentlich sollte sich durch die Entschärfung der Kreuzung der Heidenreichsteiner Straße und der B36 sowie der Installation einer Ampel die Situation entspannt haben. Anfangs war aber das Gegenteil der Fall.
Kurz nach der Wiedereröffnung kam es zu insgesamt sechs Unfällen mit Verletzten. Für Karl Oberbauer, Kommandant der Feuerwehr Waidhofen, kein Wunder: "Die neue Situation war für viele Lenker ungewohnt. Mittlerweile hat sich die Lage stark gebessert und es gibt kaum noch Probleme". Vor allem in der Anfangsphase schienen viele Autofahrer mit der neuen Ampel überfordert. Rot-Abbieger waren keine Seltenheit.
Baulich sei die die B36 für den Feuerwehr-Chef völlig in Ordnung. Warum sich dennoch Unfälle häufen? "Aus der Praxis wissen wir, dass viele Lenker ihre eigene Geschwindigkeit falsch einschätzen. Wenn dann wegen des Wetters die Fahrverhältnisse schwieriger werden, kommt es vermehrt zu Unfällen", so Oberbauer. Sein Wunsch an die Autofahrer: "Die Verkehrsregeln sollte man halt schon beachten".
Risiko Handy
Paul Palisek, der oberste Polizist des Bezirks kommt zu einer ähnlichen Einschätzung wie die Feuerwehr: "Gerade junge Lenker überschätzen sich selbst oft." Vor allem im dritten Jahr nach dem Führerschein sind junge Autofahrer erfahrungsgemäß anfällig, erklärt Palisek.
Ein weiterer Dorn im Auge ist den Polizisten das Handy am Steuer, denn Freisprecheinrichtungen sind noch nicht jedem Lenker ein Begriff. "Wir sind möglichst viel draußen, auch um das Telefonieren am Steuer zu ahnden".
Palisek sieht die größten Problemstellen im Bezirk - wie die Kreuzung der Altwaidhofen/B5 - mittlerweile großteils entschärft. Tatsächlich weißt die Statistik am einstigen Sorgenkind "Hollenbacher-Kreuzung" keinen Unfall mehr auf.
Gefahr am Schulweg
Wer schon einmal die Kinder morgens in die Schule gebracht hat, kennt die Situation: Haltemöglichkeiten sind rar, Schulbusse blockieren die Sicht und Scharen von Kindern sind auf den Straßen. Kein Wunder, dass sich die meisten Unfälle mit Fußgängern in Waidhofen in den Straßen rund um die Schulen ereignen. Täglich sind Polizeibeamte im Einsatz um für Ordnung auf den Schutzwegen zu sorgen. Dennoch lassen sich Unfälle nie hundertprozentig verhindern und es gab im Vorjahr vier Verletzte. Bei der Polizei ist man sich des Problems bewusst: "Schulwegsicherung ist bei uns ein absoluter Schwerpunkt", berichtet Bezirkspolizeikommandant Paul Palisek.
Michael Nikitsch sorgt seit fünf Jahren an jedem Schultag kurz bevor die Glocke läutet für Sicherheit auf den Schutzwegen neben der Volksschule Waidhofen. Seine Kreuzung ist seitdem unfallfrei. "Problematisch ist es immer dann, wenn Kinder plötzlich zwischen den parkenden Autos oder Bussen die Straße queren", meint der Polizeibedienstete.
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